Nicky Hayden und Valentino Rossi sind wieder "vereint". Zuletzt fuhren der US-Amerikaner und der Italiener 2003 gemeinsam im Honda-Werksteam, ab dieser Saison sitzen sie beide in den Sätteln der Werks-Ducatis. Doch während Hayden seit seinem MotoGP-Debüt in 2003 lediglich drei Rennen gewonnen hat und ein Mal Weltmeister war, hat Rossi in derselben Zeitspanne 55 Rennen und fünf Weltmeisterschaften gewonnen.

Die Frage nach dem Nummer 1-Status stellt sich daher eigentlich nicht. Doch Hayden ist beruhigt, dass es so etwas bei Ducati auch nicht unbedingt direkt geben wird. Er ist davon überzeugt, dass er nur wegen Rossi an seiner Seite nicht hinten runter fallen wird.

"Ich kenne den Deal, Teamkollege von Rossi zu sein wird nicht einfach", sagte Hayden auf der Teampräsentation Wrooom, welche dieser Tage im italienischen Madonna die Campiglio vom Ducati MotoGP-Team und dem Ferrari Formel 1-Team gemeinsam ausgerichtet wird. "Aber ich will mich da drin nicht verheddern. Ich werde mich auf meinen Job und auf meine Seite konzentrieren."

Es wird funktionieren

Dass es zu Spannungen kommen wird, erwartet Hayden unterdes nicht. "Ich denke, dass es funktionieren wird", so Hayden weiter. "Klar weiß ich, dass er viel bringt. Das ist es, was du bekommst, wenn du einen Typen holst, der so viele Rennen gewonnen hat, wie er. Ich sehe da nicht wirklich etwas Beunruhigendes auf unserer Seite der Box."

Hayden freut sich hingegen auf die neue Situation mit einem so starken Teamkollegen. "Ich freue mich auf die Herausforderung. Natürlich ist es nicht einfach. Man muss mit seinen Wünschen vorsichtig sein, aber ein starker Teamkollege ist es, an was du in unserem Sport gemessen wirst. Natürlich will ich nicht weggefegt werden, darum muss ich auftankten und aufstehen und bekannt sein."

Insgesamt glaubt Hayden, dass er und Rossi an einem Strang ziehen werden. "Zum größten Teil, von dem, was ich bisher weiß, sind seine Aussagen dem sehr ähnlich, was ich denke", schilderte der MotoGP-Weltmeister von 2006 den technischen Standpunkt. "Wir werden sehen, wie es läuft, wenn die Dinge fortschreiten. Natürlich will er ein paar Änderungen, aber in den meisten Teilen sehe ich das positiv."

Keine Trennwand

Eine Trennwand zwischen dem Hayden-Abteil und dem von Rossi erwartet der US-Amerikaner derweil nicht. Eine solche Trennwand hatte man bei Yamaha auf Wunsch Rossis aufstellen lassen, als er und Jorge Lorenzo noch für die unterschiedlichen Reifenfirmen Bridgestone und Michelin unterwegs waren. Als dann die Einheitsreifen kamen, bestand Rossi auf der Trennwand.

"Ich erwarte keine Mauer in der Mitte, das passt nicht wirklich in die Arbeitsweise bei Ducati und deren Mentalität", so der 29-jährige Hayden. "Vielleicht funktioniert das alles, aber Ducati ist wirklich eine Familie und die ganzen Ingenieure - nicht nur in unserem Team, auch die der Satelliten-Teams - arbeiten zusammen."

"Natürlich werden wir zu verschiedenen Zeiten verschiedene Dinge wollen, aber ich sehe es als eine ziemlich gute Situation", rundete Hayden seine Ausführungen ab. "Es wird nicht schwer werden zusammenzuarbeiten, wenn das gebraucht wird."