Es wird wieder Spaß geben, Foto: Bridgestone
Es wird wieder Spaß geben, Foto: Bridgestone

Ducati, Honda, Yamaha, Valentino Rossi, Nicky Hayden, Casey Stoner, Dani Pedrosa, Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo, Ben Spies. Nein, diese Reihenfolge soll keinerlei Wertung darstellen, aber man darf sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, was alleine in den Werksteams im kommenden Jahr an Qualität am Start steht. Dann noch Leute wie Marco Simoncelli, den im motivierten Zustand immer schnellen Toni Elias und mögliche Überraschungskandidaten wie Colin Edwards, Loris Capirossi (endlich von Suzuki befreit) oder Randy de Puniet (vielleicht auf einer Maschine, die ihm liegen könnte) dazu und es könnte durchaus unterhaltsam werden.

Natürlich besteht weiter die berechtigte Befürchtung, dass es sich ein paar Aliens vorne ausmachen werden und der Rest dahinter um die restlichen Krümel kämpft, doch das muss nicht so sein. Spies und Simoncelli haben voriges Jahr bereits gezeigt, dass sie auf dem Weg an die Spitze sind, nun haben beide Werksmaterial unter sich. Andrea Dovizioso weiß, dass er mehr kann, auch wenn er den großen Durchbruch noch nicht ganz geschafft hat. Auch wenn man mich für verrückt erklärt, der Italiener hat es drauf, er muss nur auch im Kopf daran glauben. Das war bislang wohl sein größtes Handicap - und wenn es im Kopf nicht stimmt, wirkt sich das auf viele Bereiche aus.

König Konstanz

Was darf man also von der Saison 2011 erwarten? Im Prinzip das, was man vor jeder Saison erwarten darf: wer sich am konstantesten durch die Saison arbeitet, wird Weltmeister werden. Angesichts der Konstanz von Jorge Lorenzo im vergangenen Jahr könnte jeder Ausfall teuer werden, wobei es wohl passieren wird, dass die normale Ergebnis-Bandbreite eines Aliens nicht mehr nur von Platz eins bis Platz vier reicht. So gesehen könnte es leichter fallen, Punkte aufzuholen. Auf jeden Fall erwarten darf man, dass Doctor Rossi wieder vorne auftauchen wird - etwas anderes wird Ducati nicht zulassen.

Sowieso wieder viel Action erwarten darf man von der Moto2. Das Feld ist wieder bis zum Bersten voll, auch wenn vielleicht noch die eine oder andere Umwälzung in der Startaufstellung passieren kann, bis die Saison losgeht. Die Favoriten sind breit gestreut und reichen von Andrea Iannone, Alex de Anglis, Scott Redding oder Julian Simon auch über Stefan Bradl und bis hin zur neuen spanischen Sensation Marc Marquez oder MotoGP-Absteiger Mika Kallio. Wirklich ein klares Bild über die WM-Favoriten könnte es wohl einige Zeit nicht geben, außer es kommt doch ein Fahrer auf die Idee, dass Sitzenbleiben wertvoller ist, als sich um jeden Preis an die Spitze zu zwängen. Wie schon im Vorjahr dürften die Ergebnisse schwanken, auch wenn sich die Chassis-Hersteller dank einem Jahr Erfahrung wohl weiterentwickelt haben werden.

Alles ist möglich

In der 125cc-Klasse gibt es nach dem Abschied von Marquez mit Nico Terol einen klaren Favoriten. Mit Hector Faubel dürfte er aber wohl einen der stärksten Konkurrenten im eigenen Team haben. Immerhin ist der Spanier ein Moto2-Absteiger und dass sich so etwas auszahlen kann, hat Julian Simon 2009 gezeigt. Bei Ajo Motorsport, für das Marquez 2010 den Titel holte, ist mit Efren Vazquez ebenfalls ein starker Fahrer am Start und vielleicht gelingt ja auch Jonas Folger oder Sandro Cortese endlich der große Durchbruch. Und sonst? Wie üblich in der 125cc-Klasse könnte sich auch ein ganz neues Gesicht ganz vorne zeigen. Sicher ist nur, es wird wieder gedrängt, geschoben und gestoßen, dass es eine Freude sein wird. In diesem Sinne dürfen wir uns wohl alle auf gute Unterhaltung freuen - wenn schon nicht immer in allen Klassen, dann aber zumindest in einer.