Die neue Moto2-Klasse war die positive Überraschung des Jahres. Volles Feld und immer mehr als ausreichend Action auf und neben der Rennstrecke. Alle Nörgler und Zweitakt-Liebhaber sind schnell verstummt und die DORNA sowie FIM haben bewiesen, dass sie auch mal gute Ideen haben können.

Toni Elias als erster Moto2-Weltmeister war nun keine große Überraschung. Die vielen verschiedenen Sieger und Punktesammler allerdings schon. Acht verschiedene Rennsieger und 40 Fahrer die gepunktet haben. Tja, was will das liebe MotoGP-Herz mehr? Aus deutschsprachiger Sicht war es dazu noch die interessanteste Klasse.

Das war die Moto2: 40 Fahrer und alle wollten als Erster in die erste Kurve abbieben, Foto: Milagro
Das war die Moto2: 40 Fahrer und alle wollten als Erster in die erste Kurve abbieben, Foto: Milagro

Tom Lüthi als WM-Vierter fürs Interwetten Racing Team war die Schweizer Speerspitze. In seiner ersten Viertaktsaison fünf Mal auf dem Podium. Hut ab vor seiner Leistung und die schnelle Adaption an die 600ccm-Motoren. Das war nicht selbstverständlich für einen echten Zweitaktspezialisten und 125er-Weltmeister. Sollte ihm der Umstieg aufs Suter Chassis weiterhin gut gelingen und noch etwas Konstanz und Erfahrung hinzukommen, müssen wir ein ernstes Auge auf den Tom werfen. Der Titel ist sein großer nächster Traum.

Das Gleiche gilt für Stefan Bradl vom Viessmann Kiefer Racing Team. Er hat positiv überrascht und das nicht nur bei seinem Sieg in Estoril. Dieser Befreiungsschlag hätte vielleicht schon viel früher kommen können. Ich erinnere nur an die erste Reihe beim Saisonauftakt in Katar und den unglücklichen Start ins Jahr. Wer weiß, wohin die Reise für den Stefan gegangen wäre. Fakt ist allerdings, dass er alles mitbringt, um in naher Zukunft um den Titel der Moto2-Klasse kämpfen zu können. Wenn die Tests mit seinem neuen Kalex Chassis weiterhin gut verlaufen, traue ich ihm einiges zu.

Shoya Tomizawa bleibt unvergessen, Foto: Milagro
Shoya Tomizawa bleibt unvergessen, Foto: Milagro

Dominique Aegerter hat dieses Jahr sogar mehr gezeigt, als ich ihm zugetraut hatte. Er ist ein echter Kämpfer und angenehmer Zeitgenosse, der nie locker lässt. Wenn er sich weiterhin so steigern kann, ist es gut möglich, dass wir seinen Zopf mal auf dem Podium bewundern dürfen. Und spätestens dann, muss die Haarpracht ab! Das hat er uns versprochen.

Mit Marc Marquez, Pol Espargaro, Randy Krummenacher und Bradley Smith nenne ich nur einige schnelle Jungs, die nächstes Jahr aufsteigen in die Moto2. Aleix Espargaro und Mika Kallio steigen aus der MotoGP ab. Dazu der sächsische Traum von MZ und Max Neukirchner. Was ist Möglich für das Werk aus Zschopau? Das wird ein Knaller - Moto2 in der kommenden Saison - bitte anschnallen und festhalten.

P.S.: Shoya Tomizawa und seine Nummer 48 bleibt immer in unseren Gedanken!