In 153 Rennen der MotoGP auf 900- und 800ccm-Maschinen gelang Suzuki nur ein einziger Sieg: der von Chris Vermeulen bei schlechtestem Wetter in Le Mans 2007. In diesem Jahr schaffte es Alvaro Bautista auf einen 13. Gesamtrang, mit zwei fünften Plätzen als bestes Saisonergebnis während Loris Capirossi seine Suzuki-Karriere als schlechter 16. beendete und nicht einmal bei der Hälfte aller Rennen die Zielflagge sah. Eine Erfolgsgeschichte sieht anders aus.

Kevin Schwantz ist schon seit mehreren Jahren am Suzuki-Teammanagement interessiert. Mit dem neuen MotoGP-Reglement 2012 sieht Schwantz die Chance auf einen Vorsprung für Suzuki. Der Amerikaner würde gern ein Testteam aus jungen Fahrern bilden, die im nächsten Jahr das 1000ccm-Motorrad entwickeln und dazu einige Chancen per Wildcard bekommen. Zudem wäre Suzuki dann nicht das ganze Jahr mit nur einem Fahrer auf der Strecke.

Die Reaktion von Suzuki: "Wir sind nicht daran interessiert. Klar wir leasen mal eben ein paar Motorräder für 8.000.000 Euro." Schwantz bat um erneute Prüfung der Summe, denn er ist sich sicher: "Eine Honda kannst du jetzt schon für 3.000.000 Euro pro Fahrer inklusive Ersatzmaschine bekommen."

Beim Rizla Suzuki MotoGP-Team werden seit einiger Zeit Schuldzuweisungen von einem zum anderen geschoben, doch letztlich fällt sie wohl immer auf den Teamchef. Paul Denning hat erneut seine Enttäuschung über die Leistung des Teams zum Ausdruck gebracht, aber nichts hat sich verändert. Im Vergleich zur Ernsthaftigkeit von Yamaha, Honda und Ducati scheint der Einsatz der Suzuki-Mannschaft lächerlich.

Schwantz weiß, dass Suzuki erst nach 2011 unter dem Druck der Dorna steht mit zwei Fahrern anzutreten. Dennoch ging er zum Serienvermarkter und schlug ein Testteam als Vorstufe für 2012 vor. "Und Carmelo (Ezpeleta) war begeistert", freute sich der 46-Jährige, der sich sicher ist, dass das Team auch mit Bautista als einzigem Fahrer mindestens dreiviertel der Kosten verbrät, die sie für zwei Piloten benötigen würden.

Leider kein Geld übrig

"Wir könnten vier bis fünf Wild-Card-Fahrer aus verschiedenen Ländern einsetzen. Die können dann die 800er fahren und nebenbei Chassis und Motor testen, um die neue 1000er entwickeln", stellte sich Schwantz vor. Der ehemalige Weltmeister ist sich sicher: "Die Leute bei Suzuki sind dazu imstande. Sie brauchen nur eine Richtung. Sie brauchen jemanden, der dahinter steht und das Paket kauft." Damit will Schwantz sich aber nicht selbst ins Spiel bringen: "Ich will damit nicht sagen, dass ich zehn Millionen Dollar für sie übrig hätte."

Denning und Co. müssen also zunächst wieder selbst weiter nach einem effektiven Weg aus der Misere suchen.