Yamaha hatte in Estoril viel zu feiern. Neben einem Sieg von Jorge Lorenzo und Platz zwei durch Valentino Rossi konnte sich der Hersteller nach Fahrer- und Team-Titel auch die Konstrukteurswertung und damit die dritte Triple Crown in Folge sichern. Lorenzo war das Rennen in Portugal vorsichtig angegangen, da er auf der Aufwärmrunde noch einige feuchte Stellen gesehen hatte. Sein Start war zwar gut, doch Rossi konnte ihn bald überholen und zunächst die bessere Pace gehen. "Als es trockener wurde, wurde meine Pace besser und besser und ich schloss die Lücke. Ich kam vorbei und danach fühlte ich mich wirklich gut und jetzt freue ich mich sehr über meinen dritten Sieg in Estoril", sagte der Spanier.

Damit holte er seinen ersten Sieg seit Brünn, hatte also eine lange Durststrecke hinter sich, doch er betonte, dass sein Selbstvertrauen in der Zwischenzeit nie gelitten hatte. "Ich wusste, ich könnte auf meiner Lieblingsstrecke gewinnen. Wir haben heute auch die Triple Crown für Yamaha geholt, also Glückwunsch an das ganze Team zu diesem Erfolg", meinte Lorenzo. Sein Team Manager Wilco Zeelenberg meinte aber, dass es schwer gewesen war, am Sonntag den Erfolg zu sichern, vor allem zu Rennbeginn mit vollem Tank gab es Probleme, weswegen sich Lorenzo auch gleich einmal verbremste. "Nach acht oder neun Runden war das Gefühl dann viel besser, er konnte zu Valentino aufholen und für den Sieg überholen. Das ist der achte Sieg nach ein paar Rennen ohne, also sind wir froh, wieder Erste zu sein."

Rossi wäre im Nassen stark gewesen

Lorenzo und Zeelenberg hätten nun auch in Valencia gerne den Sieg, wenn der Spanier als Weltmeister zu seinem Heimrennen kommt, doch da hat Rossi etwas dagegen, da er sich von Yamaha gerne mit einem Erfolg verabschieden würde. In Estoril war es für ihn nach nur nassen Sessions das erwartet schwere Trockenrennen gewesen, dennoch war er auch nach Platz zwei zufrieden, da gut gearbeitet wurde und er im Nassen schnell gewesen war. "Wäre es ein Regenrennen gewesen, wäre ich sehr stark gewesen. Im Trockenen starteten wir blind, also musste ich zu Beginn Risiken nehmen, aber die Abstimmung war OK. Es reichte aber nicht, als Jorge seinen Rhythmus fand, denn da war er schneller als ich. Ich konnte nicht mit ihm kämpfen", berichtete Rossi.

Ungeachtet dessen hatte ihm Platz zwei etwas gebracht, da er in der WM auf 19 Punkte an Dani Pedrosa herangekommen war und noch Chancen auf Rang zwei hatte. "Ich freue mich, dass wir die Abstimmung der Maschine verbessert haben, aber wir sind noch nicht stark genug, also werden wir versuchen, das für Valencia zu verbessern, damit ich einen letzten Sieg für Yamaha hole." Ein wenig Enttäuschung gab es bei Rossis Team Manager Davide Brivio, der doch gerne den Sieg gefeiert hätte. "Wir haben aber einen guten zweiten Platz ergattert und heute viel über die Abstimmung für das letzte Rennen gelernt", meinte Brivio.