Ben Spies hatte in Estoril einen einfachen Plan. Viele Runden drehen, die Strecke lernen und schnell sein. Nachdem er aber schon am Freitagmorgen zusehen musste, wie der Regen Fahrbetrieb unmöglich machte, wiederholte sich das am Samstagnachmittag wieder, weswegen sich das mit den Runden und dem Lernen erübrigte. "Das ist schade, denn diesen Nachmittag wollten wir bei der Maschine Fortschritte machen. Ich habe im Regen noch nicht viel Zeit auf dieser Maschine verbracht, also sind wir prinzipiell die weichere Version meiner Trocken-Abstimmung gefahren. Mir wurde aber gesagt, es gibt da eine radikale Änderung, von der Yamaha glaubt, sie würde mir helfen und die konnte ich nicht probieren", erklärte Spies.

Das fand er ein wenig unglücklich, vor allem deswegen, weil sich die Maschine durch die Änderung besser anfühlen sollte und er im Regen eigentlich schon gut unterwegs gewesen war. "Dennoch habe ich Startplatz fünf, also half es mir, dass ich die Strecke gestern so schnell lernte. Wegen des Wetters können wir nichts machen, also werden wir morgen aufstehen, schauen, was der Himmel zu bieten hat und egal ob nass oder trocken Gas geben. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir Meilen entfernt sein werden, auch wenn es trocken ist und ich hier eigentlich noch nie im Trockenen gefahren bin", sagte der Texaner.

Während Spies sich von den Wetterkapriolen also einigermaßen ungerührt gab, betonte sein Teamkollege Colin Edwards, ein wenig verärgert zu sein. Das lag aber daran, dass er nach der Auswertung der Trainingszeiten nur Startplatz neun bekam, sich aber am Freitag bis zu seinem Sturz gut gefühlt hatte und am etwas langsameren Samstagmorgen Fünfter gewesen war. "Ich hätte viel weiter vorne starten können. Aber es gab keine Chance, dass wir bei diesen Bedingungen hätten fahren können. Es war unmöglich, also werde ich auch nicht zu verärgert sein und einfach auf das Rennen schauen. Wenn es morgen nass ist, werde ich echt stark sein, denn das Regen-Setup läuft echt gut", erklärte er. Aber auch im Trockenen wähnte er sich stark, weswegen das Worst-Case-Szenario für ihn ein nasses Warm-up und ein trockenes Rennen wäre.