Die Bedingungen in Estoril waren nach wie vor miserabel, als die MotoGP am Samstagvormittag ihr drittes Training bestritt. Der Regen drehte zu Beginn der Session ein wenig auf, nur um gegen Ende dann abzuklingen. Das machte es aber nicht unbedingt angenehmer, denn das Wasser zog sich nur langsam zurück und eine trockene Linie war nicht erkennbar. Wie schon am Freitag war Jorge Lorenzo bei diesen Bedingungen der Schnellste, allerdings kam der Spanier nicht ungeschoren davon. Kurz nachdem er seine Bestzeit von 1:48.853 gefahren hatte, kam er zu Sturz, wobei er aber unverletzt blieb. Er sah nur wie ein Michelin-Männchen aus, weil sein Airbag aufgegangen war.

Stoner früh am Boden

Für eine Yamaha-Doppelführung im dritten Training sorgte Valentino Rossi, der rund sechs Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege geblieben war. Auch der Italiener sorgte für ein wenig Action, als er in der letzten Kurve der Strecke einen Rutscher gerade noch abfangen konnte. Hinter Rossi konnte Andrea Dovizioso am Ende der Session noch Rang drei herausfahren, wobei er allerdings schon 1,154 Sekunden auf Lorenzo verloren hatte. Nicht sturzfrei blieb Casey Stoner. Der Australier zerstörte eine seiner beiden Maschinen acht Minuten nach Trainingsbeginn, als er sich ins Kiesbett legte. Mit dem zweiten Motorrad schaffte er es am Ende aber noch auf Platz vier, wobei ihm aber 1,228 Sekunden auf Lorenzos Zeit fehlten.

Colin Edwards konnte den Vormittag in Estoril als Fünfter zu einem guten Yamaha-Vormittag machen. Der Texaner war zwei Zehntelsekunden langsamer als Stoner geblieben, hatte aber einen guten Eindruck hinterlassen und zeigte keine Nachwirkungen seines Sturzes vom Freitag. Edwards dicht auf den Fersen war der schnellste Honda-Privatfahrer Marco Simoncelli. Der Italiener hatte sich Position sechs gesichert und war damit zwei Positionen vor Dani Pedrosa geblieben, der aber nach wie vor leichte Probleme mit seiner verletzten linken Schulter hat. Zwischen den beiden Honda-Piloten lag noch Aleix Espargaro, der im Nassen einen starken Auftritt hatte.

Hayden leicht angeschlagen

Die letzten beiden Positionen in den Top Ten eroberten Marco Melandri und Loris Capirossi. Ben Spies erreichte Position elf und befand sich damit in einem Suzuki-Sandwich, da Alvaro Bautista Zwölfter wurde. Keine gute Session erlebte Nicky Hayden. Der Amerikaner stürzte wie sein Teamkollege und kam am Ende mit 4,165 Sekunden Rückstand nicht über Position 13 heraus. Hayden schien nach seinem Sturz allerdings auch ein wenig angeschlagen. Die letzten vier Plätze belegten Hiroshi Aoyama, Randy de Puniet, Carlos Checa und Hector Barbera.