Wenn nichts mehr geht, is es besser zu gehn (?), Foto: Sutton
Wenn nichts mehr geht, is es besser zu gehn (?), Foto: Sutton

Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute ist für den Fall, dass sich jemand da draußen daran erinnern kann, dass Mika Kallio ein wirklich sehr fähiger Fahrer ist, der auch die Technik hinter einer MotoGP-Maschine versteht.

Die schlechte Nachricht, von der alle im Prinzip wussten ist, dass der Finne seine Saison mit Pramac Racing in der MotoGP vorzeitig beendet. Damit ist das Abenteuer Königsklasse für den Finnen nach nicht einmal zwei Jahren beendet. Die gute Nachricht ist, dass der 27-Jährige seinen Helm nicht gleich an den Nagel hängt, wie die finnische Presse im Sommer vermutete, sondern durchaus den Willen hat 2011 wieder an den Start zu gehen, wenn auch dann in der Moto2. Doch bevor es soweit ist, wurde wie üblich gedankt und offiziell verabschiedet, sowie das Wieso, Weshalb, Warum erklärt - was nicht heißt, das alle Fragen damit geklärt sind.

"Seit dem Rennen in Japan sind die Schmerzen in meiner linken Schulter, die ich mir in Le Mans verletzt hatte, zu intensiv", erklärte Mika Kallio in der gemeinsamen Pressemitteilung. "Ich habe mit dem Team gesprochen und die haben meine Situation verstanden und zugestimmt, dass ich nur noch in Malaysia und Australien an den Start gehe."

"Abgesehen von dem guten Rennen heute haben die Schmerzen nicht zugelassen, dass ich bessere Leistungen abrufe, also haben wir uns geeinigt, unsere Partnerschaft heute zu beschließen. Das war keine leichte Entscheidung für mich aber so kann ich mich auf meine Genesung konzentrieren und über die Zukunft nachdenken."

"Ich möchte mich bei Paolo Campinoti bedanken, der mir sehr geholfen hat und der Crew von Pramac Racing, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe und die ich in guter Erinnerung behalte."

Noch Fragen? Ja!

Hier dürfen durchaus Fragen gestellt werden. Wie kommt es, dass Mika Kallio in San Marino versicherte seine Schulter sei schon längst kein Problem mehr, dass seine enttäuschenden Leistungen nichts damit zu tun hätten - und in Japan, ohne jegliche Fremdeinwirkung, sind die Schmerzen wieder da? Warum nahm der Finne am Kartrennen in Malaysia teil - und wurde Zweiter - wenn er mit einer Schulterverletzung zu kämpfen hat? Welche Gründe gab es für die schlechten Leistungen, abgesehen vom Le Mans Sturz? Eine schwierige Ducati? Fraglich wenn man bedenkt, dass Kallio auch mit einer zwei Jahre alten KTM bis zum letzten Saisonrennen alles gegeben hat und sich nie beschwerte. Vielleicht bringt der Winter ein paar Erkenntnisse.

Ende der erhofften Traumpartnerschaft

Teamchef Paolo Campinoti, der zu Beginn der Saison so große Pläne mit seinen beiden Fahrern hatte, Stabilität wollte und, wie Kallio, regelmäßige Platzierungen in den Top-8 sagte zum Abschied: "Niemals wollte ich in eine derartige Situation kommen, aber wenn ein Fahrer dich fragt, ob er aufhören darf, weil er keine 100% Leistung für das Team abrufen kann, dann muss man nicht lange nachdenken, sondern ihm den Wunsch gewähren."

"Im Namen des Teams, unserer Partner und der Sponsoren möchten wir uns bei Mika bedanken und ihm für die Zukunft alles Gute wünschen. Eine glückliche und mit vielen Erfolgen. Mika war immer ehrlich zu uns und hat immer sein Bestes für das Team versucht."

"Wir denken nun über einen Ersatz für Mika nach und werden in den kommenden Tagen eine Einigung mit dem betreffenden Fahrer erzielen und ihn dann offiziell verkünden."

Bisher wird angenommen, dass Ducati Carlos Checa beim Pramac Racing Team für Estoril und Valencia einsetzen wird.