Casey Stoner ist nicht unbedingt als großer Lächler bekannt, auch wenn er nach Siegen im Normalfall durchaus die Mundwinkel nach oben bringt. Nach seinem Erfolg auf Phillip Island wirkte er aber doch ein wenig gelöster als sonst und das hatte einen einfachen Grund. "Das war sehr schön heute. Als ich hier zwei Mal in Folge gewonnen hatte, rechnete voriges Jahr niemand mit dem Sieg. Da habe ich den Erfolg habe ich dann sehr genossen. Dieses Jahr haben aber alle den Sieg erwartet und hätten sich nicht mit weniger zufrieden gegeben", meinte er.

Seit ein paar Rennen immer siegfähig

Allerdings hatte er auch selbst hohe Erwartungen, denn nach den zuletzt immer sehr starken Wochenenden, sind auch bei Ducati die Ziele nach oben geschossen. "An jedem der vergangenen vier Wochenenden hätten wir gewinnen können, wir wollten auch immer gewinnen, aber beim vorigen Mal bin ich wegen einer Fehleinschätzung leider ausgerutscht. Hier lief aber alles toll, vom ersten Training an war die Maschine super und die Fans waren fantastisch. Im Rennen musste ich einfach nur den Job erledigen", sagte Stoner.

Dabei merkte er aber, dass er im Gegensatz zu sonst durchaus ein wenig Druck verspürte. Im Nachhinein sah er das aber nicht einmal als negativ. "Vielleicht muss ich vor anderen Rennen auch etwas nervös sein, denn heute habe ich keinen einzigen Fehler gemacht. Ich bin echt zufrieden damit, wie ich gefahren bin und das Team hat einen tollen Job gemacht. Jetzt will ich die Saison auch stark zu Ende bringen, aber es ist natürlich schön, dass ich mein Heimrennen gewonnen habe", erklärte der Ducati-Pilot.

Lorenzo wusste bescheid

Jorge Lorenzo hätte noch am ehesten einen Heimsieg verhindern können, wobei auch der Spanier klar geschlagen wurde. Ihm war allerdings schon vor dem Wochenende klar, dass es schwer werden würde. "Wenn man sich die Statistik ansieht und vorher weiß, dass Casey hier den vierten Sieg in Folge holen könnte, dann weiß man, dass es schwer werden wird", meinte der frisch gekrönte MotoGP-Weltmeister.

Jorge Lorenzo konnte nicht wirklich mithalten, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo konnte nicht wirklich mithalten, Foto: Milagro

Ein wenig Hoffnung hatte er aber doch, denn bevor es in die Aufwärmrunde ging, sah er, dass Stoner einen frischen Hinterreifen drauf hatte, weswegen er glaubte, der Australier könnte beim Start vorsichtig sein. "Das war er aber nicht, er war sehr schnell. Er hat in der ersten Runde gleich einmal 1,5 Sekunden Vorsprung rausgeholt. Ich dachte, ich gebe mein Bestes, damit die Lücke nicht wächst, aber ab Rennmitte wurde er schneller und schneller und ich konnte das Tempo nicht halten. Der zweite Platz ist dennoch ein gutes Ergebnis", erklärte der Spanier.

Rossis Setup-Probleme

Ähnliches sagte Valentino Rossi auch über Platz drei, wobei der Italiener auf dem Weg dorthin etwas mehr Gesellschaft hatte als Stoner und Lorenzo. Nicky Hayden setzte ihm ordentlich zu. "Es war bis zum Ende ein toller Kampf mit Nicky. Wir sind das Rennen praktisch gemeinsam gefahren. Ich freue mich jetzt sehr über den dritten Platz, denn aus der dritten Reihe ist das schon gut. Allerdings glaubte ich, ich würde im Rennen schneller sein", beklagte Rossi. Er meinte, es habe im Training zu viele Probleme gegeben, weswegen die Abstimmung nicht perfekt war.

Gegen Hayden konnte er sich trotzdem behaupten, wobei er durchaus zu arbeiten hatte, um das zu schaffen. "Gegen Nicky war es echt schwer. Ich lag die meiste Zeit des Rennens vorne und wollte pushen, damit ich wegkomme, aber Nicky blieb immer dran. Er griff wenige Runden vor Schluss an und der Kampf in der letzten Runde hat dann echt Spaß gemacht. Ich freue mich wirklich über dieses Podest", sagte Rossi.