Casey Stoner fackelte im MotoGP-Rennen von Phillip Island nicht lange, sondern stellte bereits in der ersten Runde klar, dass alles Andere als ein überlegener Sieg von ihm nicht zu erwarten war. So kam es dann am Ende auch, der Australier führte jeden Meter des Rennens an und kam vor 41.537 Zuschauern mit komfortablem Vorsprung ins Ziel. Selbst Neo-Weltmeister Jorge Lorenzo hatte da keine Chance, der Spanier hatte als erster Verfolger bereits nach einer Runde 1,5 Sekunden Rückstand auf den Australier. Um Platz zwei kämpfen musste der Spanier seinerseits ebenfalls nicht, sondern konnte einsam und alleine dorthin fahren.

Dafür ging es dahinter ein wenig zur Sache. Valentino Rossi, Nicky Hayden, Ben Spies und Marco Simoncelli stritten sich lange um Platz drei, bevor sich die Gruppe teilte und vorne Rossi gegen Hayden um drei und Spies gegen Simoncelli um Platz fünf fuhren. Hayden wollte Rossi die Sache in keinem Fall einfach machen. Zusätzlich angestachelt dürfte ihn haben, dass Rossi ihn in der Anfangsphase einmal sehr aggressiv überholte und ihn ähnlich anschob wie Lorenzo beim Duell in Japan.

Entscheidung um Platz drei

In Runde 25 von 27 machte Hayden dann ernst und drückte sich durchaus mit etwas Nachdruck innen an Rossi vorbei. Danach machte er zunächst einmal jede Kurve zu und konnte auf Start-Ziel die Stärke seines Ducati-Motors ausspielen. So ging es weiter, Rossi fand keine Lücken, bis er sich schließlich in der letzten Runde eine schuf und doch wieder auf drei war. Hayden gab aber noch nicht auf und blieb seinem Gegner dicht auf den Fersen. Er versuchte, es aus der letzten Kurve mit der Motorkraft bis zum Zielstrich nach vorne zu schaffen, scheiterte letztendlich aber um 38 Tausendstel. Zurück an der Box machte Hayden dann nicht den glücklichsten Eindruck, beklagte aber keine unfairen Manöver seines Kontrahenten.

Hinter den beiden Streithähnen schaffte es derweil Spies, Simoncelli in den letzten Runden stehen zu lassen, womit der Amerikaner Fünfter wurde. Colin Edwards holte sich den siebten Rang und hinter ihm schlossen Aleix Espargaro, Marco Melandri und Randy de Puniet die Top Ten ab. De Puniet vergab eine bessere Position, als er zur Mitte des Rennens einmal durch die Wiese musste. Im Heck des Franzosen erreichten Mika Kallio, Alvaro Bautista, Hiroshi Aoyama und Hector Barbera das Ziel. Ausgeschieden war Andrea Dovizioso, der in der dritten Runde Probleme mit seiner Lenkung bekam und anscheinend nicht mehr ganz einschlagen konnte. Nicht am Start waren Dani Pedrosa und Loris Capirossi, die beide verletzungsbedingt zurückzogen.