Der harte Kampf um Platz drei zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in Japan ist vielen noch gut im Gedächtnis. Dabei hätte es auch durchaus passieren können, dass der gar nicht stattgefunden hätte, da Rossi sich beim Start vorzeitig etwas bewegte. Vor allem die spanischen Medien beschwerten sich danach und meinten, der Italiener hätte eine Durchfahrts-Strafe erhalten müssen. Im Nachhinein müsste sich Rossi eigentlich bei James Toseland bedanken, dass es nicht so kam, denn der Engländer war 2009 zwei Mal wegen eines Frühstarts bestraft worden, obwohl er sich beim zweiten Vergehen auf Phillip Island kaum bewegt hatte.

Daher wurde beschlossen, für 2010 eine etwas großzügigere Herangehensweise zu wählen. Renndirektor Paul Butler erklärte gegenüber den Motorcycle News: "Die Regeln sagen, man darf sich nicht bewegen, wenn die roten Lichter brennen, aber wir sind nicht so pedantisch, dass wir Leute für etwas bestrafen, das wie das Einlegen eines Ganges oder nur eine kleine Bewegung aussieht. Wenn sie nicht gerade vorzeitig lospreschen und die Linie überqueren, strafen wir nicht."

Butler gab zu, dass Rossi sich eindeutig bewegt hatte, doch nun würde so etwas anders bewertet. "Es gab nach dem Toseland-Zwischenfall eine lange Debatte und damals wurde das [die Strafe] als zu hart angesehen. Seit damals bewerten wir danach, ob wirklich ein Vorteil erzielt wurde, wenn man sich vorzeitig bewegt." Rossi selbst war sich auch darüber bewusst gewesen, dass er sich bewegt hatte, eine Strafe fürchtete er aber nie. "Als ich die Kupplung kommen ließ, bewegte sich die Maschine einen Zentimeter. Ich habe immer den gleichen Ablauf, aber diesmal rastete die Kupplung etwas mehr ein. Ich überschritt oder berührte die Linie mit dem Reifen aber nicht", sagte er.