Jorge Lorenzos Crewchief Ramon Forcada hat schon viel Erfahrung im Motorradsport. Er arbeitete für Aspar, für Alex Criville, für Carlos Checa, für Alberto Puig, für John Kicinski, für Alex Barros oder Casey Stoner. Und gerade jener Stoner hat Forcada besonders beeindruckt. So wurde der Spanier von GPWeek gefragt, welcher Pilot abgesehen von Lorenzo der interessanteste war. "Wahrscheinlich Casey. Er hat sehr viel Talent. Auf einer neuen Strecke ist Casey der erste Fahrer, der wirklich schnell ist", sagte er.

Als er mit Stoner bei LCR zusammenarbeitete, hatten die Beiden aber keine einfache Saison. Der Australier hatte sein Debütjahr in der MotoGP und erlebte viele Probleme mit dem Michelin-Vorderreifen, den er damals fuhr. "Mit seinem Stil war es damals schwierig für ihn, das Limit zu spüren, also hatten wir viele Stürze. Er braucht eine gute Gruppe um sich, um Vertrauen aufzubauen, aber er hat eine sehr gute Basis. Er versteht Dinge, die schwierig sind... er kann sehr kleine Dinge spüren. Jorge ist methodischer als Casey. Er arbeitet viel auf und neben der Strecke", meinte Forcada.

Lorenzos Mentalität

Wer nun der beste Fahrer ist, mit dem er je gearbeitet hat, wollte der Spanier nicht sagen. Lorenzo sei derjenige mit den besten Ergebnissen und er treibe sich immer an, besser zu werden - nicht nur im Sport, sondern überall. "Das ist der Druck, den er um sich und die Leute, die mit ihm arbeiten, aufbaut. Das ist gut, niemand kann entspannen. Für mich ist seine Mentalität eine seiner besten Eigenschaften. Er war stark genug, um nicht unter dem Druck der anderen Seite zu leiden. Valentino versucht das mit Interviews und anderen Strategien, aber Jorge sagt: OK, ich mache es auf meine Art."

Und 2010 hat das durchaus gefruchtet. Daher sah Forcada auch kein Problem wegen der Wand in der Yamaha-Box. Ihm gefällt die Lösung sogar, weil sich Mechaniker und Fahrer besser konzentrieren können. "Sie ist aber aus einem anderen Grund da, weil Valentino den Austausch von Informationen stoppen wollte", betonte er. Dadurch hätten die Crews jetzt aber die Möglichkeit, sich mehr auf ihre Maschinen und ihre Probleme zu konzentrieren, was durchaus gut sei, meinte Forcada. Zudem sei es nicht schwer, anhand der Sektorzeiten zu sehen, wo Zeit zum Teamkollegen verloren geht. "Yamaha ist aber nicht dumm. Yamaha hat die Daten aller Fahrer und wenn einer ein Problem hat, nutzen sie die Daten, um zu helfen. Wir sehen die Daten nicht auf dem Boxenserver, aber wenn wir ein Problem haben, wird uns Yamaha nicht wegen des Informationsstopps hängen lassen."