Der US-Amerikaner Nicky Hayden ist einer derjenigen aktuellen MotoGP-Piloten, der mit Motorrädern größeren Hubraums einiges an Erfahrung hat. 2002 war er in der Superbike-Klasse AMA-Meister, 2006 war er der letzte MotoGP-Weltmeister mit 990ccm.

Für die Saison 2012 steht erneut eine Hubraumanhebung von derzeit 800ccm auf dann wieder 1000ccm an. Doch Hayden macht wenig Hoffnung, dass dadurch mehr Spannung auf die Strecke kommt. "Wenn die Elektronik nicht eingeschränkt wird, wird es nicht anders sein. Es ist so einfach. Es wird nicht anders", meint der Ducati-Pilot.

"Ich will nicht, dass sich die Fans zu viel Hoffnungen machen", schilderte der 29-jährige weiter. "Die Elektronik wird nicht anders sein. Es wird ein bisschen mehr Drehmoment geben, aber was den Kurveneingang angeht und wenn die Reifen so gut sind, wie sie im Moment sind, glaube ich nicht, dass es viel spektakulärer wird."

Aber wie kann der wachsende Einfluss der Fahrerhilfen verhindert werden? Wie dämmt man Traktionskontrolle, Startkontrolle, Wheeliekontrolle und Co ein? Auch Hayden hat da keine richtige Idee. "Ich weiß nicht, ob es dafür einen Weg gibt, denn das ist eine große Sache."

"Wenn sie ein wenig mehr Drehmoment haben, dann ist es nicht so sehr der 250cc-Stil. Es wird nicht so sehr wie zuvor sein, aber ein klein wenig mehr", verglich Hayden die aktuellen 800er mit den vorangegangenen 990ern und den zu erwartenden 1000ern.

Bei Ducati wird weiterentwickelt

Für die nächsten beiden Saisons wird Ducati kräftig arbeiten. Nächstes Jahr wird die letzte Saison mit den ausschließlich 800-Kubik-Motoren, dann kommen die 1000er und die CRT-Teams. Doch der italienische Hersteller wird für beide Jahre noch investieren und entwickeln, wie Hayden weiß.

"Ich liebe es zu hören, dass sie beides tun wollen - und sie tun beides", sagte er weiter. "Aber für 2012, da bauen sie ein komplett neues Motorrad. Ich war im Werk und sie haben schon viele Jungs, die bereits daran arbeiten. Sie beginnen bei Null. Ich denke, das nächstjährige Motorrad wird ein wenig anders, sein, aber nicht viel anders."

Für 2011 macht sich Hayden aber keine Sorgen, dass man bei Ducati Stillstand zu erwarten hat - gerade weil mit Valentino Rossi ein großes Kaliber ins Team kommt. "Ich bin mir sicher, dass sie mit dem Typen nicht verlieren wollen", scherzte der US-Amerikaner. "Ich bin mir sicher, dass das es genug Entwicklung für nächstes Jahr gibt. Es hängt viel davon ab, was er will, wenn er das Motorrad fährt. Zuerst brauchen sie etwas Feedback was er mag, was er nicht mag, was er gern hätte."