Herve Poncharal hat in den vergangenen Wochen kein Geheimnis daraus gemacht, dass er Cal Crutchlow als Lieblingskandidaten für die zweite Maschine bei Tech 3 Yamaha im kommenden Jahr hat. Mittlerweile sollen die Gespräche auch schon sehr weit gediehen sein und in Misano fortgesetzt werden. Es könnte sogar sein, dass sie an diesem Wochenende auch abgeschlossen werden. Gegenüber Motorsport-Magazin.com konnte Team Manager Poncharal am Donnerstag nur sagen, dass noch nichts unterschrieben ist, es aber sehr gut aussehe.

Crutchlow hätte vertraglich aktuell auch die Möglichkeit, weiter im Yamaha-Werksteam in der Superbike zu bleiben, da der Brite aber schon lange von der MotoGP träumt, riskiert er lieber den Wechsel. Dass der auch schiefgehen kann, hat ihm sein Superbike-Teamkollege James Toseland vorgemacht, der nach zwei Saisonen in der MotoGP keinen Platz mehr bekam, weil er nach gutem Start in seine Debütsaison nicht mehr vom Fleck kam. Andererseits hat Ben Spies, dessen Platz Crutchlow einnehmen wird, auch gezeigt, dass der Schritt in die MotoGP funktionieren kann.

Zweifler an Crutchlows Wechsel gibt es durchaus, so meinte Yamaha Motor Racing General Manager Lin Jarvis gegenüber den Motorcycle News, der Brite wäre besser bedient, wenn er noch ein Jahr in der Superbike-WM anhängen würde. Crutchlow wird seinen Landsmann vom Gegenteil überzeugen müssen. Teamkollege des Briten wird nächstes Jahr wohl Colin Edwards sein. Zwar betonte Poncharal gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass auch mit dem Texaner noch nichts unterschrieben ist, der beiderseitige Wunsch zur Verlängerung sei aber da - wenn man sich auf das Finanzielle einigen kann. Edwards' Alternative beim Ducati-Werksteam in der Superbike ist nach dem werksseitigen Ausstieg des Herstellers in der WSBK jedenfalls nicht mehr vorhanden.