Loris Capirossis Abschiedswünsche von Suzuki sind schon lange kein Geheimnis mehr und er wurde in den vergangenen Wochen immer wieder mit Pramac Ducati und dem Honda LCR Team in Verbindung gebracht. In Misano möchte der Italiener nun seine Zukunftspläne bekanntgeben. Dabei deutet vieles auf einen Vertrag bei Pramac hin, wobei ihn auch die Honda interessieren würde - den Platz bei LCR könnte er aber nur bekommen, wenn sich Randy de Puniet seinerseits von Suzuki ködern lässt, das ihm ein finanziell gutes Angebot gemacht haben soll.

"Ich habe noch nie eine Viertakt-Honda gefahren, das ist also sehr interessant für mich. Ich hätte aber auch nichts gegen eine Rückkehr zu Ducati und in Misano werde ich meine Zukunftspläne bekanntgeben", sagte Capirossi gegenüber GPOne. Ein Angebot von Ducati, in die Superbike-WM zu gehen, hat er abgelehnt, vorerst muss er aber ohnehin erst einmal den Rest der Saison mit Suzuki durchstehen. Und da ist es bisher nicht nach Wunsch gelaufen. Seine Motivation sei aber die gleiche wie immer, betonte Capirossi, er wolle immer sein Bestes geben.

Trainingszeit fehlt

"Leider haben wir viele Probleme, die wir nicht lösen konnten. Wir haben ein Elektronik-Paket, das nicht so weit entwickelt ist wie bei den Anderen und das erschwert die Setup-Arbeit. Die Streichung der Trainings am Freitagmorgen hat uns mehr wehgetan als anderen, das zeigt sich umso mehr, wenn wir etwas Zeit zum Testen haben, wie in Brünn. Dann sind wir viel näher an der Spitze. Die Maschine hat recht gutes Potential, aber es ist schwierig, sie richtig hinzubekommen", erklärte der Routinier. Im Training gibt Capirossi nach wie vor alles, bezüglich seiner Einstellung zum Sport will er sich also nichts vorwerfen lassen.

Dennoch weiß auch er, dass der Augenblick seines Rücktritts nicht mehr allzu fern ist, aber er weiß, dass das einfach zum Leben dazugehört. "Man kommt an einen Punkt, an dem man eine Entscheidung treffen muss und dann trifft man sie. Ich habe eine tolle Familie und verbringe gerne Zeit mit ihr. Wenn ich entscheide, mit dem Rennsport aufzuhören, dann werde ich aufhören", sagte er. Und gleichzeitig hofft er darauf, dass sein Sohn Riccardo nicht in seine Fußstapfen tritt, obwohl er im Alter von dreieinhalb bereits Minimoto fährt. "Hoffentlich hört er nach einem weiteren Jahr mit den Motorrädern auf und wird gerettet, sodass er Anwalt oder Fußballer wird."

Rossis gute Entscheidung

Auch etwas zu sagen hatte Capirossi zu Valentino Rossis Wechsel zu Ducati. Er begrüßte die Entscheidung seines Landsmanns. "Ich denke, er hat eine gute Entscheidung getroffen. Ich habe ein schönes Interview mit ihm gehört, wo er alles sagte, was gesagt werden musste und jetzt stellt er sich einer neuen Herausforderung und einer neuen Motivation."