Wie sehr hättest du gelacht, wenn Valentino am Sonntag gekommen wäre und gesagt hätte: Hey, ich bleibe bei Yamaha oder ich gehe zu Suzuki oder so?
Colin Edwards: Ich glaube das wäre in einer Million Jahren nicht passiert! Das wäre aber ziemlich lustig, das wäre ziemlich lustig. Ich glaube aber nicht, dass das möglich wäre. Valentino ist smart, er ist sehr smart, am Ende des Tages denke ich, dass er die Entscheidung getroffen hat, von der wir schon vor zwei oder drei Jahren gedacht haben, dass er sie trifft. Er ist ein Italiener, ein italienischer Fahrer, das Bike ist gut, der Fahrer ist gut, daher ist das ganz normal.

Amerikaner haben eine großartige Geschichte im Grand Prix und im Motorradrennsport insgesamt. Woher denkst du kommt das? Der Sport war nie so der große Überflieger und trotzdem kamen großartige Fahrer.
Colin Edwards: Das ist schwer zu beantworten. Ahhh. Das ist hart zu beantworten. Das ist eine schwere Frage. Das ist eine Einstellung, keine saure, keine bittere, keine gute, keine schlechte, das ist einfach eine Einstellung, die wir haben. Denn wir sind mit der Einstellung aufgewachsen, der, der am härtesten Arbeitet, der sich voll hingibt, wird erfolgreich. Ich sage damit nichts schlechtes über die Europäer. Ich weiß nicht, was du nehmen willst. Da geht es mal von A nach B und nach D. Aber mein ganzes Leben waren Motorräder und ich habe nie an etwas anderes gedacht. Es ist hart zu erklären. Es ist die Einstellung und der Fakt, dass wenn wir hier rüber kommen, sind es wir gegen die Welt. Nicht: Italien gegen Spanien oder GB gegen Frankreich. Es sind wir gegen die Welt und das ist eine ganz andere Einstellung. Und ich möchte sagen, dass ich ohne Kenny Roberts nicht hier wäre.

So, du als Amerikaner, wärest du stolz, wenn Ben Spies ins Werksteam geht und den WM-Titel gewinnt?
Colin Edwards: Oh absolut. Ich bin tatsächlich sehr happy und sehr beeindruckt von Ben. Ich weiß, wie hart die Superbikes sind und dort hin zu kommen und so viele Rennen und Polepositions zu gewinnen und das zum ersten Mal, dass er auf den Strecken war, das ist einfach beeindruckend. Das freut mich sehr für ihn. Weißt du, wir sind komplett am gegenteiligen Ende unserer Karrieren. Er ist am Anfang, meine geht dem Ende entgegen. Ich bin von ihm dieses Jahr wirklich sehr beeindruckt.