Was können Sie über die Streckenbedingungen am Wochenende sagen?
Tohru Ubukata: Ich denke, die Wetterbedingungen haben dieses Wochenende für die Fahrer und Teams sehr schwierig gemacht, da am Freitag das Training dadurch gestört wurde. Schwerer Regen in der Nacht von Freitag auf Samstag machte die Streckenbedingungen wieder schwierig und durch noch mehr nächtlichen Regen sowie schwere Regenschauer am Sonntagmorgen wurde es für das Regen noch rutschiger und langsamer. Es gibt in Brünn viele Bergab-Kurven, wo das Gewicht der Maschine nach vorne geworfen wird und dadurch der Vorderreifen mehr gefordert wird. Wenn das Setup der Maschine nicht darauf optimiert wurde, scheinen die Auswirkungen dessen in Brünn größer zu sein. Die vom Regen gestörten Sessions bedeuteten, dass die Teams weniger Zeit für die Arbeit an ihren Setups hatten, nach jedem Regenschauer waren die Streckenbedingungen etwas anders und dann gab es starke Winde während des Rennens. All diese Faktoren hatten Auswirkungen auf die Rundenzeiten.

Wie sah die Reifenwahl von Bridgestone am Wochenende aus?
Tohru Ubukata: Wir haben dieses Jahr genau die gleichen Reifenmischungen für Brünn gewählt wie 2009: den harten und extraharten Vorderreifen und den mittleren und harten Hinterreifen. Der einzige Unterschied ist, dass der mittlere Hinterreifen eine verbesserte Mischung im Vergleich zum Vorjahr hat, die wir bereits seit Saisonbeginn eingesetzt haben. Voriges Jahr haben beinahe alle Fahrer den härteren Hinterreifen eingesetzt, hauptsächlich deswegen, weil die Streckentemperatur zehn Grad höher war als diesmal und die weichere Option deswegen nicht genug Konstanz für das Rennen bot. Dieses Jahr konnte aufgrund der niedrigeren Streckentemperaturen und der verbesserten Haltbarkeit mit der neuen Mischung über die Renndistanz jeder Fahrer den weicheren Hinterreifen verwenden. Die Vorderreifen, die von den Fahrern eingesetzt wurden, waren genau die gleichen wie 2009.

Ich kann noch anfügen, durch den trockenen Sonntagnachmittag, keinen nächtlichen Regen und die Abwesenheit von Wind beim Test am Montag, konnten die Fahrer sofort schneller als die Rennpace fahren, noch bevor die neuen Updates getestet wurden. Ich denke, das zeigt, wie sehr sich der Regen und der Wind auf die Zeiten im Rennen ausgewirkt haben. Auf den gleichen Reifen wie im Rennen war Jorges schnellste Zeit beinahe 1,3 Sekunden schneller und seine Bestzeit von 1:56.269 Minuten war schneller als der Rundenrekord des Vorjahres - es fehlten nur 0,1 Sekunden auf den Pole-Rekord.

Was wurde beim Test am Montag ausprobiert?
Tohru Ubukata: Der Test war eine wichtige Möglichkeit, um an unserem experimentellen Vorderreifen weiterzuarbeiten und ihn zu evaluieren. Wir haben einige wertvolle Daten gewonnen, obwohl der Test durch Regen am Nachmittag verkürzt wurde. Ich möchte den Teams und Fahrern für ihre Unterstützung bei unseren Tests danken. Die Arbeit mit den besten Fahrern der Welt ist im Rahmen der Motorsport-Entwicklung und der Verbesserung unserer Straßenprodukte ein wichtiger Aktivposten für Bridgestone.

Wir haben einen neuen Entwicklungs-Vorderreifen für jeden Fahrer zum Test gebracht, damit wir sein Feedback einholen und Daten sammeln konnten, die es uns erlauben, die beste Richtung für die zukünftige Entwicklung zu finden. Das war der zweite Schritt bei den Tests, die wir zu Beginn der Saison begonnen haben und das Feedback sowie die Ergebnisse sind positiv, also freue ich mich, dass unsere fortlaufende technische Entwicklung in die richtige Richtung geht.