Es ist zwar immer noch nichts offiziell, aber die Zeichen für Valentino Rossis Abschied werden immer deutlicher - also noch deutlicher, als sie es ohnehin schon waren. So berichten die Motorcycle News, dass der Italiener beim Test am Montag nach dem Rennen in Brünn nicht auf der neuen Yamaha für 2011 wird fahren dürfen. Auch seine Crew rund um Jeremy Burgess wird nichts vom neuen Motorrad zu sehen bekommen, da sie mit Rossi zu Ducati gehen dürfte. "Es ist ziemlich offensichtlich, dass wenn es irgendwann einen Test mit einem 2011er-Prototypen gibt, der mit einem Fahrer passieren wird, der 2011 auch bei uns ist", wurde Yamaha Motor Racing Managing Direktor Lin Jarvis diesbezüglich zitiert.

Dass der Zeitpunkt der Bekanntgabe von Rossis Zukunftsplänen auf Brünn fällt, konnte Jarvis einsehen. Zwar wollte er bereits vor der Sommerpause Klarheit haben, doch das ging sich seinen Aussagen zufolge nicht aus. "Und aus meiner Position kann ich bis Brünn nichts sagen." Das liegt wohl auch daran, dass sich Yamaha mit Ducati darauf geeinigt hat, solange zu warten. Dafür soll das italienische Team im Gegenzug auch die Erlaubnis erhalten, mit Rossi bereits direkt nach dem Saisonabschluss in Valencia zu testen, obwohl sein Vertrag noch bis 31. Dezember läuft. Als Rossi von Honda zu Yamaha wechselte, hatte die HRC einen Test vor Vertagsende abgelehnt.

Eine siegreiche Ehe

Ducati Team Manager Alessandro Cicognani meinte: "Wir möchten mit Yamaha eine Lösung, sollte so eine Situation entstehen. Die Beziehung zwischen Valentino und Honda war am Ende sehr schlecht. Jetzt war er lange bei Yamaha und es war eine siegreiche Ehe. Ich denke, es ist akzeptabel, dass Yamaha Valentino freigeben würde, wenn man bedenkt, was er ihnen die vergangenen sieben Jahre gegeben hat." Jarvis sagte dazu nur, es sei zu früh, um darüber zu reden.

Aber anscheinen ist es nicht zu früh, um Ben Spies, der nach Rossis Wechsel ins Yamaha-Werksteam aufrücken wird, schon auf die neue Yamaha zu lassen. Laut Motorcycle News wird der Texaner am Montag nach Brünn einen frühen Prototypen der nächstjährigen Maschine fahren dürfen. Eine namentlich nicht genannte Yamaha-Quelle sagte: "Ben wird für Tech 3 nichts Neues zum Ausprobieren haben, also wird er die Chance bekommen, etwas Anderes zu fahren. Das ist ein einfacher Weg für Yamaha, um frühen Input von ihm für nächstes Jahr zu bekommen." Spies ließ sich nicht allzu viel entlocken. "Was auch immer sie mir zu fahren geben, ich werde damit fahren und es gab da Gerüchte, dass es in Brünn etwas gibt. Ich könnte ein paar Runden auf etwas fahren, aber ich weiß es nicht. Mir wurde das nicht hundertprozentig gesagt."