Nachdem Suzuki die Unterstützung der anderen Hersteller hat, wird die Grand Prix Commission in Brünn darüber entscheiden, ob der Hersteller für die Saison 2010 neben den sechs erlaubten Motoren noch drei weitere einsetzen darf. Das Team von Loris Capirossi und Alvaro Bautista war schon früh in einen Engpass geraten und der Spanier hatte zur Halbzeit der Saison nur noch einen frischen Motor übrig, beim Italiener waren es zwei.

Muss ohne Ausnahmegenehmigung ein siebtes Aggregat eingesetzt werden, muss das erste Rennen mit dem neuen Motor zehn Sekunden hinter dem Feld aus der Boxengasse gestartet werden und es wäre auch nicht im Interesse der anderen Hersteller, wenn Suzuki das widerfahren sollte. Von Suzuki selbst ging die Initiative für die Erlaubnis drei weiterer Motoren nicht aus. "Es gibt eine Diskussion innerhalb der [Herstellervereinigung] MSMA und der GP Commission und das kommt als angenehme Überraschung. Drücken wir die Daumen, dass Änderungen kommen", sagte Suzuki Team Manager Paul Denning.

Was Insider denken, ist irrelevant

Dass die Motorenbeschränkung damit aufgeweicht und eigentlich zu einem Witz wird, wollte er nicht bestätigen. Er fand es wichtiger, dass die MotoGP in den kommenden zwei, drei Jahren wachsen kann und Sponsoren anzieht. "Was Paddock-Insider denken, ist da irrelevant", betonte Denning. So sah es auch HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto: "Wenn Suzuki Schwierigkeiten hat, lange haltbare Motoren zu bauen, dann helfen wir gerne." Auch Ducati Projektleiter Alessandro Cicognani meinte, das würde der Weltmeisterschaft helfen, vor allem auf lange Sicht. Immerhin sehen einige die Gefahr, dass Suzuki aussteigen könnte, sollte man sich zu sehr blamieren.

Auf der anderen Seite wären die Hersteller wohl nicht so freigiebig, wenn Ducati, Honda oder Yamaha ähnliche Probleme hätte. "Das glaube ich nicht", meinte Cicognani mit einem Lachen. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta konnte die Initiative zur Hilfe von Suzuki jedenfalls nur begrüßen. "Es mag Leute geben, die meinen, eine Regel sollte Mitte der Saison nicht geändert werden, aber die Hersteller haben die Autorität beim technischen Reglement und wenn sie glauben, dass sie einen Fehler gemacht haben, können sie das ändern", sagte er.