Ben Spies hat sich in dieser Saison schon öfter als Schnell-Lerner gezeigt und am Sachsenring bestätigte er sein Image erneut, indem er gleich im ersten Training auf den vierten Platz fuhr. Der Amerikaner war damit natürlich zufrieden und freute sich, den Kurs so schnell im Griff zu haben. "Es ist gut, das Wochenende in den Top Fünf zu beginnen und das gibt uns eine Basis, auf der wir aufbauen können. Die Strecke ist recht eng und winkelig und es gibt viele Linkskurven, aber ich mag sie, denn es gibt viele Höhenwechsel, was Spaß macht. Ich habe mich wie auf einer Dirt Track Maschine gefühlt und wie ich sehe, ist Nicky [Hayden] auch vorne dabei", sagte Spies.

Vor allem wegen der ungünstigen Wetterprognosen für Samstag war er froh, die Strecke schnell gelernt zu haben, denn im Regen wäre das etwas schwieriger geworden. "Ich bin auf dem harten Reifen raus, auf dem ich das Rennen wohl nicht fahren werde, um einfach nur die Strecke zu lernen und als ich den weichen Reifen draufmachte, konnte ich um einiges schneller fahren. Es gibt noch ein paar Orte, wo ich mich verbessern kann, beispielsweise die Linkskurven vor der schnellen Bergab-Passage nach rechts. Es war aber ein guter Beginn", meinte der Amerikaner, der sich schon ziemlich sicher war, das Rennen mit dem weichen Reifen fahren zu wollen.

Front-Typ baut auf Heck

Noch etwas mehr zu tüfteln hatte Colin Edwards, der ein wenig darüber staunte, dass er weniger als eine Sekunde hinter der Spitze lag, aber dennoch nur auf Platz 13 zu finden war. "Ich bin nur rund drei Zehntel hinter Ben, aber er ist neun Plätze vor mir", sagte er. Edwards hatte am Freitag auch etwas experimentiert und viel mehr Gewicht auf das Heck verlagert als sonst. "Mein Fahrstil verlässt sich normalerweise auf die Front, da die Ergebnisse aber nicht so waren, wie wir das für diese Saison erwarteten, war es Zeit, etwas zu ändern. Ich muss also einfach der Front vertrauen und am Heck arbeiten", erklärte er.

Also verlagert er nun mehr von seinem Gewicht nach hinten und durch die Abstimmung kommt auch mehr Last aufs Heck, was ihm am Freitag durchaus half, da die Zeiten einfacher zu erreichen waren. "Ich bin die meiste Zeit der Session mit dem weichen Reifen gefahren und habe den harten erst am Ende verwendet, um Informationen zu sammeln. Ich bin meine schnellste Zeit auf dem harten Reifen gefahren, werde aber wohl das Rennen mit dem weichen bestreiten", meinte Edwards. Denn so richtig gut hatte er sich erst am Ende der Session gefühlt, weswegen er seine beste Zeit dann auch mit dem harten Gummi kam. Mit dem weichen erwartete er noch eine Steigerung.