Mit dem Fragezeichen über dem Start von Marco Melandri beim morgigen Assen-GP und dem bereits ausgefallenen Valentino Rossi werden morgen wohl nur 15 Motorräder in der Startaufstellung zum MotoGP-Rennen stehen. Zu wenig, wie auch der Weltmeister von 2007, Casey Stoner, glaubt.

"Ich persönlich denke, dass Minimum 20 Motorräder in der Startaufstellung stehen sollten, eigentlich 25. Nächstes Jahr wollen sie 22 und das wäre mal wieder annähernd das, was man eine Startaufstellung nennen könnte. Mehr als 25, dann wäre wahrscheinlich zu viel Verkehr, aber Ideal wäre irgendwo zwischen 20 und 25", sprach auch der Ducati-Star seinen Unmut über das schwindende Startfeld aus.

Auch einen kleinen Seitenhieb gegen den 41-jährigen Kousuke Akiyoshi, der den verletzen Hiroshi Aoyama ersetzt und 3,6 Sekunden hinter der Pace lag, konnte sich Stoner nicht verkneifen. "Die werfen hier jemanden rein, der jahrelang keine Rennen gefahren sind. Ich weiß nicht, ob der überhaupt was fährt. … Ah. Superbikes. Na dann. Ich sehe da aber keinen Nutzen. Warum gibt man nicht jemandem eine Chance?"

Klares Nein zu 1000ern in 2011

Die Gerüchte, welche gerade in Assen wieder aufkeimten, wonach bereits 2011 mit 1000er-Motoren gefahren werden könnten, dementierte Stoner. "Nächstes Jahr wird es keine 1000ccm-Motorräder geben. Es ist noch immer eine 800ccm-Klasse und alle haben für zwei Jahre geplant. Das wird nicht passieren. Auch wenn wir mehr Motorräder brauchen, das ist es nicht", so der Australier.

Stoner hat sogar zwei plausible Ideen, wie man die Startaufstellung sinnvoll aufstocken könnte - ohne teuere Motorenneuentwicklungen, Claiming Rule-Teams und ohne der Superbike WM den Rang abzulaufen. "Suzuki sollte meiner persönlichen Meinung nach gezwungen werden, vier Motorräder zu bringen. Sie haben genug Chassis', Motoren, Geld und so weiter. Sie sollten das wirklich tun", lautete die klare Ansage an eines der im Vergleich zu Ducati großen Werke, welches seit Anbeginn der Viertakt-Ära mit nur zwei Motorrädern vertreten ist.

"Ich verstehe auch nicht, warum die Hersteller die alten Bikes nicht einfach weitergeben, damit mehr Teams und Fahrern Chancen einräumen, wie es früher auch schon Mal der Fall war", schilderte Stoner eine weitere Idee, die er auch stark untermauerte. "Das wäre viel einfacher. Damit hätten wir mehr Motorräder in der Startaufstellung. Die Satelliten-Fahrer beklagen sich heute immer, dass sie kein Werks-Motorrad haben, aber sie sind nur verdammte 2-3 Prozent vom Werksmotorrad entfernt. Die sind grundsätzlich Werksmotorräder, zu allem in der Lage. Aber die Satelliten-Fahrer beklagen sich immer und jammern rum. Das ermüdet langsam. In der Vergangenheit, in den alten Tagen, bei den 500ern, hatten sie Jahre alte 500er und konnten trotzdem noch mitfahren und Regenrennen gewinnen und solches Zeug. Und damit auf sich aufmerksam machen."