Für den Australier Casey Stoner dürfte der Motorradsport heute ruhig noch etwas gefährlicher sein, als er tatsächlich ist. Der Ducati-Pilot meint, dass die Strecken insgesamt viel zu sicher geworden sind und dass es überall viel zu viele Auslaufzonen gibt. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der den Respekt untereinander schwinden lässt.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Sport in die richtige Richtung gegangen ist", sagte der Australier in Assen. "Es gibt zu viele Auslaufzonen, Teer hier, Teer da. Du kommst von der Piste ab, es ist dein Fehler, komm damit klar oder du bekommst einen kleinen Schlag, oder so ähnlich."

"Man hat die 125er gesehen, wie sie grundsätzlich die ganze Strecke nutzen, vom Asphalt ab- und wieder zurück kamen, alles kein Drama", so der Weltmeister von 2007 im Hinblick auf das Rennen in Silverstone, wo es nicht nur ein Mal stiebte und die Achtelliter-Piloten mehrfach mit dem Hinterrad in die Wiese kamen.

"Es gibt keine Angst mehr in den Fahrern. Sie machen weiter und weiter und es kommt noch zu einem Punkt, wo jeder wirklich in den anderen fährt - und das ist so etwas, wie wir es in der Moto2 gesehen haben. In der Hinsicht wird es gefährlich, sie haben keinen Respekt für einander."

Stürze und Verletzungen gehören zum Motorradsport dazu, dass wissen Teams, Fahrer, Fans und auch Stoner. "Jeder stürzt, das ist Teil des Sports. Wenn man die Stürze weglässt und die Angst weglässt, dann ist der Sport komplett anders, als er jemals war", schloss der 24-jährige diesen Punkt ab.