Valentino Rossis Verletzung am Bein sorgte in den letzten Tagen und Wochen für reichlich Gesprächsstoff. Dabei ging es nicht nur um seine Rückkehr, Genesung und Zukunft, sondern auch darum, wer ihn in den nächsten Rennen im MotoGP ersetzen würde. Denn Fakt ist, dass nach zwei "verwaisten" Rennen ein Motorrad wieder besetzt werden muss. Gestern teilte Yamaha nun mit, dass ab Barcelona der Testfahrer Waturu Yoshikawa das Werksmotorrad übernehmen wird.

"Unsere nahe liegendste Wahl war Colin", versuchte Renndirektor Lin Jarvis den Motorcycle News die Gespräche und Diskussionen und die finale Entscheidung für Yoshikawa zu erklären."Aber unser größtes Problem war der Domino-Effekt bei den Verträgen. Wenn du jemanden aus einem Team nimmst, kreierst du dort ein Problem. Um das Problem zu füllen, musst du ein weiteres aufreißen. Wir wollen aber nicht ein Problem ums andere schaffen."

"Wir sehen Cal als einen von uns an und es war eine interne Diskussion. Wenn wir einen Fahrer ins Werksteam transferiert hätten, hätten wir einen weiteren qualitativ starken Fahrer für Tech 3 gebraucht."

"Wir haben mit Herve und Yamaha Europa gesprochen und wir stimmten darüber überein, dass wir mit Cal sprechen. Als diese Gespräche tiefer gingen, sahen beide Parteien Probleme. In der Theorie kollidieren die Rennen nicht, doch in der Realität, sechs Rennen in sechs Wochen und zwei World Superbike-Tests, ich denke da sind zu viele Unterschiede zwischen den Klassen und solch ein hektischer Zeitplan wäre für Cal nicht gut gewesen."

"Seine Hauptmission ist die Superbike Weltmeisterschaft und so tauchten ein paar Probleme auf. Wir haben diese im Detail durchgesprochen und zusammen entschieden, dass es zwar Wert war, das zu untersuchen, aber nicht es durchzuführen."

"Auf dem Papier war James [Toseland] zwar der Wahrscheinlichere, denn er hat schon Erfahrung auf dieser Strecke und den Reifen. Aber das Hauptproblem war und ist auch hier dasselbe mit dem vollgepackten Zeitplan und dem Wechsel der Motorräder."

James Toseland soll sich lieber um die Superbike WM kümmern., Foto: Yamaha
James Toseland soll sich lieber um die Superbike WM kümmern., Foto: Yamaha

"James ist im Moment unser Spitzenpilot in der World Superbike und dieses Programm wollten wir nicht stören. Das Interessante für uns bei Cal wäre, dass er ein wenig unbekannter und dass er jünger als James ist. Daher wäre es für uns noch interessanter gewesen, wie sich Cal auf einem MotoGP-Motorrad macht."

"Ich bin mir sicher, dass Ben das hinbekommen hätte. Wenn er dreifacher amerikanischer Meister und Superbike Weltmeister ist, dann wissen wir, dass er mit dem Druck umgehen kann. Trotzdem habe ich diese Option nicht wirklich unterstützt. Bens Mission ist es dieses Jahr zu lernen und wir wollen diesen Auftrag nicht ändern. Er hatte eine Saison von Ups und Downs und im Moment braucht er Stabilität. Meiner Meinung nach ist es für Bens Zukunft besser dort zu bleiben, wo er ist.