Am heutigen Mittwoch strotzten die anwesenden MotoGP-Stars bei der Pressekonferenz zum Rennen in Assen, der Dutch TT, nur so vor Motivation. Jorge Lorenzo ist klar der Top-Favorit, doch gerade Andrea Dovizioso sprach davon, die Jagd auf den Spanier zu eröffnen. Ben Spies stapelte nach seinem ersten MotoGP-Podest von Silverstone erwartungsgemäß tief, Casey Stoner freute sich, dass seine "Rotz-Kurve" für ihn umgebaut wurde und Alvaro Bautista erwartet, dass spätestens nächste Woche bei seinem Heimrennen in Barcelona wieder alles im Lot ist, mit seiner Schulter.

"Ich komme hier her nach einem großen Sieg, aber meine Herangehensweise wird sich deswegen in keiner Weise ändern", gab der WM-Leader Lorenzo zu Protokoll. "Ich hatte in der Vergangenheit hier schon drei Siege, einen bei den 125ern und zwei auf den 250ern. Darum kann ich sagen, dass es eine meiner stärksten Strecken ist."

Die Ruskenhoek-Kurve wurde schon vor der Superbike WM im April umgebaut und sorgte für schneller Rundenzeiten., Foto: Honda
Die Ruskenhoek-Kurve wurde schon vor der Superbike WM im April umgebaut und sorgte für schneller Rundenzeiten., Foto: Honda

Die Piste von Assen wurde neuerlich umgebaut und bereits bei den Rennen zur Superbike WM im April zeigte sich, dass die Modifikationen schnellere Rundenzeiten zu Folge hatten. Doch im Gegensatz zu den WSBK-Piloten damals, wollten sich die MotoGP'ler nicht zu etwaigen Zeitverbesserungen äußern. Lorenzo sagte: "Ich bin auf dem Scooter rausgefahren, um mir Ruskenhoek anzuschauen, welche nun viel schneller als zuvor ist. Ich habe die umgebaute Kurve während der Superbike-Rennen im TV gesehen und war ob der Änderungen etwas besorgt. Aber jetzt, nachdem ich die Kurve genauer gesehen habe, sieht es gut aus."

Dovizioso will Lorenzo attackieren

Andrea Dovizioso fährt auf der Repsol Honda-Werksmaschine eine wirklich gute Saison. In fünf Rennen holte er vier Podeste, krönte die Erfolgsschiene letzte Woche mit Rang zwei. Nun aber will der Italiener das derzeitige Maß aller Dinge, Jorge Lorenzo, angreifen. "Der zweite Platz in Silverstone war gut für die Motivation, für mich und für das Team", so Dovizioso in der Pressekonferenz. "Zu Beginn der Saison waren wir schnell, aber jetzt sind wir auch konstant genug, um regelmäßig bei der Spitze zu sein. Lorenzo und die Yamaha sind richtig stark, aber auch wir haben große Schritte gemacht und wir sind zuversichtlich, dass wir Druck machen können, um ihn zu fangen. Wir müssen jetzt einfach kämpfen!"

Sein erstes Podest in der MotoGP-Klasse konnte letzte Woche der US-Amerikaner Ben Spies auf der Satelliten-Yamaha des Tech 3-Teams feiern. Doch er bremst die Erwartungen. "Es ist toll auf eine Strecke zu kommen, auf der ich schon zuvor war und die ich mag", sagte der amtierende Superbike-Weltmeister. "Ich denke, dass das Motorrad hier gut sein wird, aber ich weiß, dass es dieses Wochenende hart wird, wieder um das Podest zu kämpfen. Vielleicht erwarten die Leute jetzt von mir, dass ich jedes Wochenende auf das Podium fahre, aber ich bin da realistischer, denn ich weiß, wie hart Silverstone war."

Stoner bedankt sich für Änderung seiner "Rotz-Kurve"

Casey Stoner war es, der auch den allgemeinen Tenor des Motorrad-Volkes noch einmal anstimmte. Egal ob MotoGP, Moto2 oder Superbike WM - diejenigen Fahrer, die das alte Assen kennen, beklagen die Umbauten noch heute. Dieses Mal wurde nur eine einzige Kurve umgebaut, doch die war es in der Vergangenheit, die dem Weltmeister von 2007 zu schaffen machte.

"Hier zu fahren hat nicht mehr den Kick wie auf der alten Strecke, von der nur noch ein paar wenige Teile übrig geblieben sind. Ich hatte in den letzten drei Saisons immer Probleme in Ruskenhoek, darum ist es schön, dass sie meine Rotz-Kurve für dieses Jahr umgebaut haben", scherzte der Australier.

Bautista hatte keinen leichten Start in die Saison., Foto: Rizla Suzuki
Bautista hatte keinen leichten Start in die Saison., Foto: Rizla Suzuki

Suzuki-Werkspilot Alvaro Bautista hofft unterdes darauf, dass er in den Niederlanden einmal wieder schmerzfrei ein Rennen durchfahren kann. Ob ihm das gelingt, weiß er zwar selbst noch nicht, aber zumindest nächstes Wochenende in Spanien sollte das dann gehen.

"In Mugello fuhr ich wie einer auf der Straße, denn meine Verletzung bedeutete, dass ich nicht so fahren konnte, wie ich das wollte", brachte es der Rookie auf den Punkt. "In Silverstone war es schon besser und ich bekam erst gegen Ende des Rennens wieder Schmerzen und konnte das Motorrad nicht mehr richtig bewegen. Dieses Wochenende weiß ich nicht, aber ich denke, dass es zu meinem Heimrennen in Barcelona möglich sein wird, dass meine Schulter wieder bei 100 Prozent ist.