Für das Rennen in Mugello hatte Ben Spies seine Erwartungen nicht allzu hoch angesetzt. Er war noch nie dort gefahren und deswegen im Nachteil gegenüber dem Rest des Feldes. Die Top Ten hätten ihn zufriedengestellt, deswegen konnte er mit Platz sieben dann auch sehr gut leben - vor allem nach den zwei Ausfällen zuletzt. "Ich kam gut weg und fuhr so hart wie möglich. Ich machte keine Fehler, konnte aber zum Kampf vor mir nicht aufschließen und das war etwas frustrierend", erzählte er. Vor ihm kämpften Casey Stoner, Marco Melandri und Randy de Puniet um Platz vier und obwohl es dort etwas hitzig zuging, gab es kein Näherkommen.

Spies versuchte, so nahe dranzubleiben wie möglich, für den Fall dass etwas passiert, doch jeder blieb sitzen. "Ich hoffte, dass die Gruppe aufbricht und ich vielleicht einen abfangen kann, aber sie blieben zusammen. Es war ein gutes Rennen und wir mussten mein Selbstvertrauen und meine Erfahrung aufbauen. Jetzt freue ich mich auf Silverstone. Dort wird es für alle gleich, keiner kennt die Strecke, also habe ich weniger Nachteile", sagte Spies.

Edwards in keinem guten Zustand

Auf keine Wiederholung von Mugello wird Colin Edwards in Silverstone hoffen. Die Maschine hatte sich nach dem Wechsel zurück auf das Setup des Vorjahres gut angefühlt, doch er selbst fühlte sich nicht gut. "Die Maschine lief gut. Sie geht gut um die Kurve, bremst gut und hat gute Traktion, aber ich kann in meinem Zustand nicht fahren. Ich war schon früh im Rennen müde und tat mir schwer, die Richtung zu ändern", sagte er. Da in Mugello oft schnell die Richtung geändert werden muss, war das nicht ideal. Erstmals in seiner Karriere hatte Edwards Muskelprobleme im Arm und brauchte deswegen Injektionen. "Ich war weit unter meinem physischen Normalzustand", hielt er fest und entschuldigte sich beim Team für Platz 13.

Team Manager Herve Poncharal war Edwards nicht böse, sondern litt mit ihm, da er genau weiß, dass der Texaner immer alles gibt und es ihn schmerzt, wenn er das nicht kann. "Colin konnte eindeutig nicht auf seinem normalen Level fahren. Mit Platz fünf im Qualifying zeigte er sein Potential, aber im Rennen konnte er wegen seines Zustands nie voll angreifen", sagte der Franzose. Mit Spies' Leistung war Poncharal glücklich, auch wenn er es bedauerte, dass er nicht in den Kampf um Platz vier eingreifen konnte. "Er gab alles und zeigte durchgehend, dass er ein besseres Ergebnis will. Ich denke, es war aber offensichtlich, dass er auf der Geraden ein Speed-Problem hatte und das half ihm nicht. Für sein Selbstvertrauen wird das Rennen aber gut gewesen sein und er zeigte, dass er locker um Spitzenplätze mitfahren kann."