Er mag seine Schulterverletzung zwar als schlimmste Verletzung seiner Karriere bezeichnen, am Freitag in Mugello ließ sich Valentino Rossi allerdings kaum etwas davon anmerken. Der regierende Weltmeister war nicht nur schnell, sondern er war konstant schnell und konnte mehrere schnelle Runden am Stück fahren - allerdings zu wenige, um das Verhalten der Schulter über die Langdistanz zu prüfen. Am Ende stand jedenfalls die Bestzeit für Rossi zu Buche, 1:49.751 Minuten hatte er für seine schnellste Runde gebraucht.

Damit lag der Yamaha-Pilot sogar recht deutlich vorne, sein Teamkollege Jorge Lorenzo hatte als Zweitschnellster bereits rund vier Zehntelsekunden auf Rossi verloren, war aber ebenfalls sehr konstant unterwegs. Eine kleine Überraschung lieferte Loris Capirossi auf Rang drei. Der Italiener lag sechs Zehntelsekunden hinter seinem Landsmann an der Spitze, wollte nach seiner schnellsten Runde aber wohl ein wenig zu viel, denn zwei Minuten vor Trainings-Ende legte er sich in den Kies. Dennoch blieb Capirossi der Letzte, der weniger als eine Sekunde auf Rossi verloren hatte.

Yamaha mit starker Gesamtvorstellung

Erster im Über-Eine-Sekunde-Club war Colin Edwards, der sich Platz vier sicherte. Eine Tausendstelsekunde hatte sich der Texaner vor Dani Pedrosa behauptet, der als Fünfter die schnellste Honda im Feld pilotiert hatte. Ben Spies sorgte für ein gutes Gesamtergebnis für Yamaha. Als Sechster stellte er sicher, dass sich alle vier Yamahas im Feld in den Top Sechs befanden. Damit hatte Spies sogar Casey Stoner hinter sich gelassen, der die Session schlecht begann und nach wenigen Minuten gleich einmal stürzte. Der Australier hatte sich in einer Kurve verschätzt, musste in den Kies und legte sich hin.

Die letzten drei Positionen in den Top Ten gingen an Andrea Dovizioso, Nicky Hayden und Hector Barbera, der ebenfalls kurz nach Trainingsbeginn gestürzt war. Randy de Puniet, Marco Simoncelli, Marco Melandri, Aleix Espargaro und Hiroshi Aoyama rundeten die Top 15 ab. Auf den letzten beiden Positionen landeten zwei weitere angeschlagenen Piloten: Mika Kallio und Alvaro Bautista.