Nach einem harten, aber über weite Strecken mit Köpfchen geführten Kampf sicherte sich Pol Espargaro den Sieg in Le Mans. Niedergerungen hatte er Nico Terol, der sich erst auf den letzten Metern geschlagen geben musste. Auch um Platz drei wurde hart gerungen, dort hatte Marc Marquez das beste Ende für sich.

Ruhiger Beginn

Interessant war, dass die Fahrer zu Beginn fast alle klug zu fahren versuchten. Normalerweise wird in der 125cc-Klasse an jeder möglichen Stelle attackiert und angegriffen, was im Endeffekt nur Zeit kostet. In Le Mans wollten sich zunächst alle diszipliniert zeigen. Als nach dem Start die Positionen bezogen waren, herrschte erst einmal relative Ruhe. Terol und Espargaro zogen im Formationsflug vorne davon, dahinter formierte sich eine Gruppe mit Bradley Smith, Esteve Rabat, Efren Vazquez, Marquez, Tomoyoshi Koyama und auch Sandro Cortese, der nach einem schlechten Start erst einmal aufschließen musste. Auch dort wurde nicht wild attackiert, sondern erst einmal taktiert, auch wenn es durchaus den einen oder anderen Platzwechsel gab.

Ewig ging das natürlich nicht gut, irgendwann siegte doch die Ungeduld. Erst einmal in der Verfolgergruppe, wo Vazquez sich an Position vier setzte und dann unbedingt an Smith vorbeiwollte. Das half dem dahinter fahrenden Marquez, der kurz einmal den Kontakt nach vorne verlor, dank des Duells aber schnell wieder sich und seine Begleiter dahinter heranfuhr. Auch an der Spitze tat sich etwas, in der 16. Runde setzte sich Espargaro an die Spitze, nachdem er bis dahin seinem Landsmann ruhig gefolgt war.

Es wird hitziger

Terol wollte Espargaro diesmal aber nicht ziehen lassen, sondern konterte bald. Eine Runde später war Terol wieder vorne, die Manöver kosteten aber Zeit und die Verfolger kamen plötzlich wieder ein wenig näher, allerdings bestand nie eine Gefahr, dass sie aufschließen könnten. Denn auch dort wurde weiter gekämpft. Marquez holte sich Vazquez und machte Druck auf Smith, nur um bald wieder von Vazquez überholt zu werden. In Runde 19 entschied Espargaro an der Spitze wieder, dass er die Führung übernehmen wollte und überholte Terol in Kurve eins.

In den letzten Runden wurde der Kampf um Platz drei zwischen vier Piloten ausgetragen. Rabat und Koyama mussten abreißen lassen, Smith, Marquez, Vazquez und Cortese sahen alle ihre Chance auf das Podest. Am aktivsten waren die beiden Spanier, Marquez und Vazquez überholten sich fast fortlaufend gegenseitig, was Smith an der Spitze der Gruppe ein wenig entgegenkam. Zwei Runden vor Schluss wurde es dann wirklich hitzig. Espargaro und Terol warfen jegliche Geduld über Bord und überholten sich mehrmals.

Die Entscheidung

Dabei musste Terol dann einmal ein wenig weit gehen, was Espargaro einen kleinen Vorsprung verschaffte, den er nicht mehr hergab. Der Kampf um Platz drei entschied sich erst kurz vor dem Ziel. Smith war lange als Dritter unterwegs gewesen, doch Marquez hatte irgendwann Vazquez bezwungen und setzte dem Briten ungestört nach. Smith machte in der letzten Runde einen Fehler und musste Marquez durchlassen. Er wollte den Spanier kontern und machte dabei einen weiteren Fehler, weswegen er Vazquez auch noch durchlassen musste und nur Fünfter wurde. Cortese blieb der sechste Rang. Rabat, Koyama, Danny Webb und Luis Salom rundeten die Top Ten ab. Die letzten Punkteränge holten Johan Zarco, Jasper Iwema, Jonas Folger, Randy Krummenacher und Adrian Martin. Marcel Schrötter belegte den 18. Platz.

In der Weltmeisterschaft konnte Terol seine Führung gerade so verteidigen. Er liegt nun zwei Punkte vor Espargaro. Rabat ist mit 31 Zählern Rückstand Dritter, einen Punkt hinter ihm liegt Vazquez, einen weiteren Zähler dahinter finden sich Marquez und Smith. Sandro Cortese liegt auf dem siebten WM-Rang, sein Rückstand auf die Spitze beträgt 39 Punkte.