Nach vier Wochen Pause ging es am Freitagnachmittag in Estoril wieder zur Sache. Die Motorrad-WM warf wieder die Maschinen an und als Erste durften wie üblich die Piloten der 125cc-Klasse ausrücken. Dank Sonnenschein und angenehmen Temperaturen machten sie das auch gerne. Besonders angespornt schien Julian Simon zu sein, der die ganze Session nur von Bestzeit zu Bestzeit eilte. Der Spanier könnte an diesem Wochenende bereits vorzeitig Weltmeister werden, sollte das Renn-Ergebnis zu seinen Gunsten ausfallen. Seinen Teil scheint er dazu beitragen zu wollen. Am Ende des Trainings lag er mit einer Zeit von 1:45:880 klar an der Spitze.

Weniger gut ging es einem der letzten beiden Verfolger des Spaniers. Bradley Smith stürzte rund 20 Minuten vor Ende des Trainings schwer. Nach seinem Highsider lag der Brite einige Zeit etwas benommen im Kies und brauchte auch medizinische Hilfe. Was ihm genau passiert ist, war bislang noch nicht zu erfahren. Der zweite Verfolger Simons, Nico Terol, blieb ohne Sturz, lag allerdings fünf Positionen und 1,3 Sekunden hinter seinem Landsmann. Zwischen den beiden lagen noch vier Fahrer, die es Terol am Sonntag schwer machen könnten, an Simon dran zu bleiben.

Andrea Iannone war mit rund einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit Zweiter. Vor der Session sammelte der Italiener noch dazu ein wenig gutes Karma, als er mit Pol Espargaro die Hände schüttelte und offiziell Versöhnung feierte. Die Beiden hatten in Misano einen heftigen Streit gehabt, nachdem Iannone Espargaro in der letzten Kurve abgeschossen hatte. Weil er noch dazu einen Kopfstoß ausgeteilt hatte, musste Iannone damals 5000 Dollar Strafe zahlen. Hinter ihm fuhr Sergio Gadea auf Rang drei, KTM-Pilot Marc Marquez wurde Vierter und Simone Corsi war Fünfter. Hinter Terol konnte sich Sandro Cortese den siebten Rang holen.

Neben Cortese hatte es kein deutschsprachiger Pilot in die Top Ten geschafft. Dominique Aegerter war auf Rang zwölf gefahren und Stefan Bradl musste sich mit Platz 14 begnügen. Zwischen den beiden lag Espargaro, der allerdings einige Minuten vor Session-Ende gestürzt war. Jonas Folger, Michael Ranseder und Randy Krummenacher folgten direkt hinter Bradl, womit sich auf den Rängen 14 bis 17 ein deutschsprachiges Paket gebildet hatte.