Wie sehen Eure Moto2-Pläne für 2010 aus?
Stefan Kiefer: Wir haben einen Vertrag mit Vladimir Leonov und seinem Team geschlossen. Wir werden definitiv mit ihm Moto2 fahren. Was mit Stefan [Bradl] ist, wissen wir noch nicht genau. Bei ihm werden wir noch entscheiden, ob er noch einmal 125er oder auch Moto2 fahren wird. Wir könnten uns aber vorstellen, mit zwei Fahrern in der Moto2 anzutreten.

Wie sieht es bei der Maschine aus?
Stefan Kiefer: Suter Racing ist für uns auf jeden Fall ein Thema, denn wir haben nicht die Möglichkeiten, in der Kürze der Zeit ein eigenes Chassis zu produzieren. Somit müssen wir auf jemanden zurückgreifen, der die Werkstatt und die Materialien besitzt.

Vor dieser Saison waren die Ansprüche an Euch ziemlich hoch. War der Druck zu viel?
Stefan Kiefer: Möglicherweise. Die Erwartungen waren ganz klar höher, was nach Platz 4 in der WM und zwei GP-Siegen okay war, aber wir haben unser Ziel nicht erreicht. Die genauen Gründe dafür sind schwer zu sagen. Es ist sicher eine psychologisch bedingte Geschichte beim Fahrer, auf den der Druck super hoch war, vielleicht haben wir zu Saisonbeginn auch zu viel am Fahrwerk ausprobiert.

Kommen daher auch die Überlegungen, dass Stefan noch eine Saison 125er fahren könnte?
Stefan Kiefer: Das gehört auch zu den Überlegungen. Im Moment sind wir noch nicht ganz schlüssig, in welche Richtung wir gehen. Es ist beides möglich, als Team würden wir schon gerne Moto2 mit ihm fahren.

Siehst Du in der Moto2 eine größere Chance für Euer Team?
Stefan Kiefer: Auf jeden Fall, sonst würden wir es nicht machen. Unser Team war in den letzten beiden Jahren in der 125er Klasse einigermaßen erfolgreich und das wollen wir auch in der Moto2 sein. Wenn Fahrer, Team und Technik stimmen, sind wir mit unserem Budget zumindest in der Lage, Rennen zu gewinnen. Ob uns das gelingen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt, aber rein vom Budget sind wir theoretisch in der Lage, Rennen zu gewinnen. Das war für uns in der 250er WM unmöglich, weil uns zwei Drittel des Budgets gefehlt haben. Sprich: Unter 1,5 Millionen kann man in der 250er Weltmeisterschaft in der Regel kein Rennen gewinnen.