Windschatten-Wahnsinn 2.0. Nachdem die Moto3-Piloten in Mugello bereits Windschatten-Duelle der Extraklasse lieferten, führten Joan Mir, Romano Fenati und Co. diese in Barcelona weiter. Die Führung wechselte auf jeder Runde, am Ende schlug Mir auf der letzten Runde zu und holte sich den Sieg.

Die Schlüsselszene

Die wichtigste Szene des Rennens ereignete sich auf der letzten Runde. Martin und Fenati sind in den Kampf um den Sieg verwickelt, als Mir erst an Fenati und eine Kurve später auch an den Führenden Martin vorbeizieht. Danach gibt es kein Zurück mehr, Mir siegt.

Der Rennfilm

Start: Martin startet furchtbar, er schüttelt sogar den Kopf. Den Holeshot holt sich Guevara.

1. Runde: Guevara geht in Kurve eins ein bisschen weit und lässt Fenati damit vorbei. Auch Mir zieht an ihm vorbei. Nach der Hälfte der Runde zieht auch Canet an Guevara vorbei.

2. Runde: Fenati kann nach einer Runde eine minimale Lücke auf Mir auffahren, die er auf der Zielgeraden für Runde zwei wieder verliert. Nach einer Runde liegt Öttl auf Platz 29. Von Platz 17 gestartet, hat er immens verloren. Fenati versucht auf der Gegengeraden an Mir vorbeizuziehen, schafft es aber nicht.

3. Runde: Zu Beginn der dritten Runde zieht Canet an die Spitze, Mir fällt auf Platz vier zurück. Guevara ist nach zwei Runden nur noch Neunter. In Kurve fünf beginnt auch Di Giannantonio mit einem Manöver, sich in den Kampf um den Sieg einzumischen.

4. Runde: Auf der Zielgeraden kehrt Martin nach seinem schlechten Start an die Spitze des Feldes zurück. Fenati hält sich weiterhin souverän auf zwei, während Canet von eins auf drei zurückfällt.

5. Runde: Wieder nutzen Canet, Fenati und Di Giannantonio den Windschatten auf der Zielgeraden und drücken Martin auf Rang vier zurück. Öttl hat zwei Plätze gut gemacht und ist jetzt 25.

6. Runde: Die Führung wechselt zu Beginn der sechsten Runde erneut. Diesmal ist es Di Giannantonio der Fahrer, der den Windschatten am besten nutzt und in Führung geht. In Kurve vier schlägt Martin allerdings zurück. Vicente Perez crasht in Kurve acht.

7. Runde: Mit Beginn von Runde sieben geht erneut Di Giannantonio in Führung. Martin hält den zweiten Platz gegen Fenati. Ein paar Kurven weiter geht Martin wieder in Führung. Öttl fährt derweil auf Platz 21 vor.

8. Runde: Canet ist der neue Führende in Runde acht. Rodrigo ist in Kurve 15 zu Boden gegangen, er ist auf den Beinen, aber lässt sich von den Streckenärzten helfen. Öttl macht weiter Plätze gut und ist schon 17. Auf der Gegengeraden denkt Fenati über einen Angriff auf Canet nach, lässt es aber bleiben.

9. Runde: Das nächste Windschatten-Duell auf der Zielgeraden entscheidet Martin für sich, dahinter reiht sich Fenati ein. Di Giannantonio geht in Kurve eins weit, reiht sich aber richtig ein und entgeht so einer Strafe. Nach einer halben Runde geht Fenati in Führung.

10. Runde: Canet geht zu Beginn von Runde zehn in Führung, Martin hält sich dahinter vor Mir und Fenati. Öttl klettert vor auf 15.

11. Runde: Martin geht auf der Zielgeraden in Runde elf in Führung, Mir kann dahinter auf zwei fahren. Insgesamt sind acht Fahrer in der Führungsgruppe, die alle noch siegen können.

12. Runde: Canet geht auf der Zielgeraden in Führung, in Kurve ein rempelt sich Fenati jedoch an die Spitze. Martin ist auf Platz vier hinter Mir zurückgefallen.

13. Runde: Zehn Runden sind noch zu fahren und zu Beginn der Runde setzt sich Canet wieder an die Spitze, Mir wird Zweiter. Di Giannantonio muss abreißen lassen und kann seit einigen Runden den Windschatten nicht mehr nutzen. Martin zieht in der Mitte der Runde an Fenati vorbei.

14. Runde: Canet hat in der letzten Runde tollen Drive, das hält Martin, Fenati und Mir aber nicht davon ab, auf der Zielgeraden an ihm vorbeizuziehen. Damit ist Canet nur noch Vierter. Auch Öttl hält weiter den 15. Platz.

15. Runde: Zum ersten Mal im Rennen kann ein Fahrer seine Führung trotz Windschatten halten. Dafür zieht Fenati dann in Kurve eins an Martin vorbei. Damit ist seine Führung wieder hinfällig. Canet verliert dabei den vierten Platz an Marcos Ramirez.Öttl fährt auf 13 vor.

16. Runde: Fenati verliert seine Führung erneut auf der Zielgeraden, Martin wird neuer Erster, Fenati fällt hinter Mir und Ramirez auf Platz vier zurück. Ein paar Kurven weiter ist Fenati nur noch Sechster.

17. Runde: Martin hält seine Führung ein weiteres Mal auf der Zielgeraden. Fenati schlägt zurück und holt sich immerhin Platz fünf.

18. Runde: Seine Führung für eine komplette Runde bringt Martin auch nichts, auf der Zielgeraden ist er schnell wieder Dritter. Fenati hat unglaublichen Drive, sodass er an die Spitze zieht und eine kleine Lücke auf die Konkurrenz öffnet. Mir ist Zweiter.

19. Runde: Fenati hat Glück: Sein Vorsprung ist groß genug, dass er seine Führung auf der Zielgeraden halten kann. Das ist bisher nur Martin zweimal gelungen. Der ist aber immer noch Dritter.

20. Runde: Eine Runde später reicht Fenatis Vorsprung nicht mehr, Mir zieht an ihm vorbei. Ramirez geht in Kurve eins auch weit, reiht sich aber wie Di Giannantonio ordentlich ein. In Kurve vier zieht auch Martin an Fenati vorbei, der auf einmal nur noch Dritter ist.

21. Runde: Martin und Fenati nutzen den Windschatten auf der Zielgeraden perfekt, aber im Zweikampf setzt sich Martin gegen den Italiener durch. Mir hängt an seinem Hinterrad. Bastianini kommt aus dem hinteren Teil der Führungsgruppe auf den dritten Platz vor.

22. Runde: Beim Beginn der letzten Runde führt Martin, Fenati kann den Windschatten nicht nutzen, da Martin dicht macht. In Kurve drei versucht es Fenati erneut, aber vergeblich. Auch auf der Gegengeraden kann Fenati Martin nicht angreifen, dafür zieht Mir an ihm vorbei. Eine Kurve weiter geht Mir an Martin vorbei, eine Kurve später auch Fenati.

Ziel: Mir hält seine Position und fährt zum Sieg in Katalonien. Auch Fenati hält seinen Platz und wird Zweiter. Martin, nach einer starken Leistung, wird Dritter. Öttl beendet das Rennen auf 13.

So lief es für Philipp Öttl

Der Katalonien GP war mit Sicherheit nicht das Rennen Philipp Öttls. Nachdem er vom 16. Platz ins Rennen startete, fiel er am Start auf den 27. Platz zurück. Ab dann ging es Schritt für Schritt aufwärts für den einzigen deutschen Moto3-Piloten. Mit dem 13. Rang am Ende des Rennens holte er immerhin ein paar WM-Punkte.

Die Stimmen vom Podium

Joan Mir (Erster): "Ich hätte gedacht, dass ich Jorge in der letzten Schikane überholen kann, aber so ist es auch gut. Alles war perfekt. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Es war ein toller Tag, es hat einfach alles gepasst. Hoffentlich können wir so weitermachen."

Romano Fenati (Zweiter): "Ich habe im letzten Teil des Rennens immer weitergekämpft. Ich hatte einen guten Rhythmus, deshalb waren wir nachher noch drei. Das schafft man aber nicht, wenn das Bike nicht gut ist. Mein Motorrad war perfekt. Danke an mein Team. Es war wichtig, jetzt ein gutes Rennen zu fahren. Nach Mugello vor allem, das lief nicht besonders. Das Rennen ist für die WM wichtig, aber auch für das Team und für mich."

Jorge Martin (Dritter): "Ich bin sehr enttäuscht, denn es war ein hartes Rennen. Ich habe gepusht und habe versucht, mich an Mirs Pace anzupassen. Aber er war so stark. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der Sieg nicht mehr weit ist."

Die Lehren aus dem Rennen

  • In der Moto3 ist einfach alles möglich
  • Nicht ohne Grund ist Joan Mir im kommenden Jahr ein Moto2-Pilot