Das gesamte Moto3-Qualifying schien wie ein Bestzeiten-Battle zwischen Antonelli, Fenati und Mir, bis elf Minuten vor Schluss Regen einsetzte. Zu diesem Zeitpunkt lag Fenati mit einer 1:42.999 vorne, die Pole schien ihm sicher. Kurz vor Schluss aber trocknete die Strecke wieder völlig auf, sodass die Fahrer auf ihren letzten fliegenden Runden noch eine Chance auf eine Zeitenverbesserung hatten. Das nutzte Bulega am besten, er sicherte sich nach der karierten Flagge mit einer 1:42.710 die Pole. Dachte er. Doch auf dieser Runde hatte er die Streckenbegrenzung überfahren, sodass ihm die Zeit gestrichen wurde, als er schon im Parc Fermé feierte. Damit fiel die Pole Jorge Martin mit einer 1:42.813 zu, Bulegas zweitschnellste Zeit reichte immerhin noch für den zweiten Rang. Philipp Öttl war nach seiner Verletzungspause auch wieder am Start, und er konnte seine Zeiten kontinuierlich steigern, bei der Zeitenhatz in den letzten Minuten konnte er aber nicht mehr gegenhalten. Für einen vorderen Startplatz reichte es bei Öttl allerdings noch nicht. Auch Moto2-Absteiger Danny Kent fuhr zum ersten Mal seit seinem Moto3-Titel 2015 wieder in einem Qualifying der kleinsten Klasse mit und schien sich auf Anhieb wohlzufühlen.

Die Platzierungen: Die Pole schnappte sich am Ende Martin vor Bulega und Guevara. Fenati, der schon wie ein sicherer Polesetter schien, geht von Rang vier in Reihe zwei ins Rennen, ebenfalls in die zweite Startreihe ging es für Arenas und Antonelli. Aus Reihe drei starten Ramirez, Mir und Bendsneyder. Kent fuhr auf Anhieb auf Rang zehn, Bastianini und Canet starten ebenfalls aus der vierten Reihe. Öttl wurde am Ende noch bis auf Rang 29 durchgereicht, das bedeutet Startreihe zehn für den Bayern.

Die Zwischenfälle: Schon nach wenigen Minuten landete Jorge Martin in Turn 3 im Kies, blieb aber unverletzt. Nach zehn Minuten stürzte Pagliani in Kurve 3 und räumte Toba mit ab, beide konnten aber weiterfahren. Wenig später musste McPhee nach einem Verbremser in Turn 8 in den Kies, konnte sich aber gerade noch auf seinem Bike halten.

Zur Sessionhalbzeit gelang Canet der Moto3-Save des Jahres. In der Schikane wurde er beinahe vom Bike gebockt, hielt sich aber irgendwie oben. Seine Frontverkleidung ging dabei allerdings zu Bruch.

In der letzten Trainingsminute stürzte auch noch Noroddin, aber er blieb ebenfalls unverletzt.

Das Wetter: Zwar zogen vor dem Moto3-Qualifying wieder einige Wolken auf, doch die Session blieb bis wenige Minuten vor Schluss trocken. Mit noch elf Minuten auf der Uhr fielen dann erste Tropfen und machten die Zeitenjagd zunichte, bis die Strecke kurz vor Schluss wieder rapide auftrocknete. Mit 24 Grad auf dem Asphalt und 15 Grad an der Luft blieben die Temperaturen eher kühl.

Die Analyse: Wieder schlug der Regengott der kleinsten Hubraumklasse ein Schnippchen. Besonders frustriert dürfte Bulega sein, der sich schon als Pole-Setter feiern ließ, ehe ihm die Rennleitung seine schnellste Zeit strich und die Pole somit Martin zufiel. Allen Unkenrufen zum Trotz stellt sich Kents Abstieg aus der Moto2 als goldrichtig heraus, auf Anhieb ist er wieder konkurrenzfähig.