Das Moto3-Qualifying von Mugello fand ohne deutsche Beteiligung statt, Philipp Öttl fehlt verletzt. Mit der klügsten Taktik, nämlich, sich nicht um Windschatten in letzter Minute zu kümmern, sondern früh eine schnelle Runde vorzulegen, fuhr sich Rossi-Schützling Romano Fenati auf die Pole.

Die Platzierungen: Schon früh im Training zeigte Fenati eine schnelle Runde nach der anderen und verbesserte seine Zeit schrittweise bis auf 1:57.289, doch die richtige Zeitenjagd und Taktiererei begann erst wenige Minuten vor Sessionende. Mit fünf Minuten auf der Uhr ging das Fahrerfeld auf die Strecke, es begann das gegenseitige Belauern und die Suche nach dem richtigen Windschatten. Zahlreiche Fahrer fuhren nach ihrer Outlap noch einmal durch die Boxengasse, um lästige Verfolger abzuschütteln, und verschenkten so eine fliegende Runde. Durch die Bummelei aber kam am Ende niemand mehr an Fenatis Zeit heran, so dass er von Pole starten wird.

Ebenfalls in die erste Reihe schafften es Migno und Pawi, aber bereits mit je mehr als zwei Hundertsteln Rückstand. Aus Reihe zwei starten Brad Binder, Navarro und Bastianini. In Reihe drei stehen Bulega, Bagnaia und Canet. In die vierte Reihe fuhren sich Mir, Ono und DiGiannantonio. Öttl-Vertreter Dalla Porta fuhr mit einer Sekunde Rückstand in Reihe fünf auf den 14. Startplatz.

Die Zwischenfälle: Nach einer Viertelstunde stürzte Niccolo Antonelli in Turn 15 heftig. Zwar blieb er unverletzt, aber sein Bike schlug mit hoher Geschwindigkeit frontal in die Reifenstapel ein und wurde völlig demoliert. Erneut wurden zahlreichen Fahrern Zeiten gestrichen, weil sie die Streckenbegrenzung überfahren hatten. Prominentestes Opfer dieser Strafe war diesmal Pecco Bagnaia, der sich auf der letzten Runde auf den zweiten Startplatz fuhr, nur um kurz nach Qualifying-Ende mit gestrichener Bestzeit auf Startplatz acht zurückversetzt zu werden.

Das Wetter: Bestes Qualifyingwetter herrschte in Mugello für die Moto3. Strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel und angenehm warme Temperaturen: Die Luft erreichte 25 Grad, der Asphalt sogar 42 Grad.

Die Analyse: Klar, in der Moto3 ist in Mugello mit der mehr als einen Kilometer langen Geraden ein guter Windschatten extrem wichtig für eine gute Zeit. Ob es aber klug ist, zu bummeln oder eine fliegende Runde abzubrechen, um Verfolger abzuschütteln, darf nach diesem Qualifying bezweifelt werden. Überraschend stark ist zum ersten Mal auf trockener Strecke Rookie Pawi, während Mitfavorit Antonelli nach seinem Crash von Startplatz 22 ins Rennen gehen muss.