Früh in der Session setzte Fabio Quartararo eine erste Marke von 2:06.574. Allerdings zogen erst zur Halbzeit viele seiner Kontrahenten die weichere Reifenoption auf. Livio Loi gelang eine neue Bestzeit mit 2:06.520, aus deutscher Sicht erfreulich schob sich Philipp Öttl auf den vierten Rang. Sechs Minuten vor Schluss verbesserte Loi, völlig ohne Windschatten, seine Zeit sogar noch auf 2:06.178. Brad Binder gelang es, sich auf den zweiten Rang vor zu schieben. Beinahe in letzter Sekunde haute aber dann Romano Fenati aus Rossis VR46-Nachwuchsteam eine 2:06.131 raus und setzte sich damit auf Pole, Öttl konnte die letzte Steigerung der Pace nicht ganz mitgehen und wurde auf den zehnten Platz durchgereicht.

Die Platzierungen: Die Pole schnappte sich also Fenati vor Loi und Brad Binder, der aber auf Platz sechs zurückversetzt wird. Quartararo rutscht somit noch in die erste Startreihe. Aus Reihe zwei starten Navarro, Canet und Brad Binder, dahinter gehen Antonelli, Bastianini und Öttl ins Rennen. Bendsneyder wird von acht auf elf zurückversetzt, und startet somit mit Mir und Bagnaia aus der vierten Reihe.

Die Zwischenfälle: Schon vor Beginn der Session gab es eine Strafe: Brad Binder und Bo Bendsneyder müssen wegen Irresponsible Riding im Grid je drei Startplätze nach hinten rücken. Zur Halbzeit musste Quartararo nach einem Verbremser in Turn 6 den Notausgang nehmen, blieb aber auf seinem Bike sitzen. Nur wenige Kurven später benutzte er das Kiesbett gleich noch einmal, konnte aber wieder einen Sturz vermeiden. 17 Minuten vor Schluss hatte Antonelli einen heftigen Crash in Turn 13, konnte aber aus eigener Kraft an die Box zurückfahren. Kurz darauf stürzte Navarro in Turn 6 heftig, auch er konnte noch selbst zur Box fahren, hatte sein Motorrad aber ordentlich beschädigt. Mit noch zwölf Minuten auf der Uhr erwischte es auch Petrarca, er verlor nach seinem Crash fast die komplette Verkleidung seines Bikes und musste das Qualifying vorzeitig beenden.

Das Wetter: Optimales Qualifying-Wetter bot das Circuit Losail für die Moto3 auf: Mit Lufttemperaturen um 23 Grad nicht zu heiß, aber der Asphalt bot mit 24 Grad guten Grip. Nur auf der Start-Ziel-Geraden gab es etwas Gegenwind.

Die Analyse: Mit Navarro und Antonelli kamen gleich zwei Mit-Favoriten in der Session zu Sturz und verloren wertvolle Trainingszeit, auch Quartararo verließ den katarischen Asphalt gleich mehrfach. Insgesamt liegt die Spitze in der Moto3 so eng zusammen, dass es unmöglich ist, nach diesem Qualifying eine Prognose für das Rennen abzugeben oder einen einzelnen Siegfavoriten zu bestimmen. Philipp Öttl lieferte eine solide Leistung ab, so dass ein Top-Ten-Ergebnis durchaus möglich scheint.