Der einzige deutsche Moto3-Fahrer, Philipp Öttl, konnte 2015 zwar nicht ganz mit der Spitze in seiner Klasse mithalten und belegte in der WM am Ende den 15. WM-Rang. Eine Wertung allerdings konnte er gewinnen: Von allen Moto3- und Moto2-Piloten konnte er im Vergleich zur Startaufstellung im Rennen die meisten Plätze gut machen.

Öttl: Insgesamt 132 Plätze aufgeholt

Der ForeverForward wurde in der Saison 2015 zum ersten Mal ausgelobt. Damit zeichnet Dunlop in den beiden kleineren Klassen die Piloten aus, die die besten Aufholjagden liefern konnten. Für jeden Platz, den ein Fahrer im Vergleich zur Stadtaufstellung im Rennen gut macht, gibt es einen Punkt. In der Endauswertung steht Öttl mit 132 Punkten ganz oben. Ausschlaggebend war dabei natürlich besonders seine taktische Meisterleistung von Indianapolis, wo er bei schwierigen Bedingungen genau zur richtigen Zeit auf Trockenreifen wechselte und so vom 34. Startplatz aus sogar als Dritter auf das Podium preschte.

Philipp Öttl war der beste Aufholer der Saison, Foto: Schedl GP
Philipp Öttl war der beste Aufholer der Saison, Foto: Schedl GP

Auf dem zweiten Rang hinter Öttl liegt der belgische Moto3-Pilot Livio Loi, dem in Indianapolis eine ebenso beeindruckende Aufholjagd gelang. Er wechselte schon nach der Einführungsrunde auf Slicks und gewann das Rennen so vom 26. Startplatz aus. Auf dem dritten Rang in der Wertung reihte sich Moto3-Amazone Ana Carrasco ein.

Raffin bester Moto2-Pilot

Zwar werden Moto2 und Moto3 für den ForeverForward-Award gemeinsam gewertet, trotzdem ist Jesko Raffin ein beachtlicher Erfolg gelungen. Mit insgesamt 100 gewonnenen Positionen war der Schweizer insgesamt Fünfter und somit bester Moto2-Pilot in der Wertung. Vermutlich nur ein kleiner Trost nach einer punktelosen Saison. Die weiteren Ränge in der Moto2-Wertung belegten Thitipong Warokorn und Franco Morbidelli.

Jesko Raffin war bester Moto2-Pilot in der Wertung, Foto: SAG
Jesko Raffin war bester Moto2-Pilot in der Wertung, Foto: SAG

Nun könnte man sich fragen, warum gerade so viele relative unbekannte Fahrer bei den ForeverForward-Awards vorne liegen, das ist aber relative einfach erklärt: Am leichtesten lassen sich Positionen bei Ausfällen und Stürzen nun einmal erben, wenn man von ganz hinten losfährt. Auch Gesamtsieger Öttl ist nicht als besonders erfolgreicher Qualifier bekannt, und so fuhr er mehr als einmal von weit hinten in der Startaufstellung in die Punkteränge, zum Beispiel auch in Australien, wo er vom 23. Startplatz bis auf Rang sieben vorfuhr. Für nächstes Jahr allerdings hat er sich deutlich mehr vorgenommen als nur diesen Award zu gewinnen, immerhin wird der eigene Vater, Peter Öttl, in Zukunft sein Teamchef bei Schedl Racing sein.