Nachdem er am Freitagvormittag noch dominiert hatte, lief das zweite Training in Valencia nicht optimal für Danny Kent. Allerdings schaffte am Ende auch sein einzig verbliebener Titelkonkurrent Miguel Oliveira nicht die Bestzeit, sondern Kents Teamkollege Efren Vazquez.

Die Platzierungen: Nach wenigen Trainingsminuten setzte sich Oliveira mit 1:41.144 an die Spitze, während Kent nur auf Rang vierzehn lag. Wenig später packte Oliveira sogar noch vier Zehntel auf seinen Vorsprung. Auch Navarro war erneut stark und holte sich nach einer Viertelstunde mit 1:40.508 die Führung. Unterdessen verbesserte sich Kent Runde um Runde und war nach dem ersten Trainingsdrittel bereits auf Rang sieben. Auch Öttl steigerte sich und fuhr zeitweise bis auf den neunten Platz nach vorne. Als zur Halbzeit fast alle Fahrer an die Box gingen, blieb er auf der Strecke und verbesserte sich auf freier Bahn bis auf den siebten Rang, sogar noch vor Kent. Mit 18 Minuten auf der Uhr setzte sich Oliveira mit 1:40.348 wieder an die Spitze. Eine Viertelstunde vor Schluss gelang Kornfeil die zweitschnellste Zeit, während Kent bis auf Rang elf durchgereicht wurde. Er konnte seine Rundenzeit dann zwar erneut verbessern, es reichte aber vorerst nur für den neunten Platz. Unterdessen nutzte Öttl wieder eine Lücke und fuhr bis auf Rang sechs nach vorne, dann legte er sogar noch einmal nach und schob sich auf den vierten Platz. Fünf Minuten vor Schluss gelang Oliveira eine 1:40.233, allerdings kam er weiter nicht an Kents Marke aus dem ersten Training heran, während Kent sich bis auf den zweiten Platz vorarbeitete, aber gleich von Navarro verdrängt wurde. Dann brannte Khairuddin eine tolle Runde in den spanischen Asphalt und belegte kurzzeitig den zweiten Platz, wo ihn Bastianini gleich wieder ablöste. Weniger als drei Minuten vor Schluss setzte sich Navarro mit 1:40.203 an die Spitze, es ging Schlag auf Schlag, Oliveira konterte sofort wieder. Gut eine Minute vor Schluss übernahm Oliveira mit 1:40.104 die Führung, doch in letzter Sekunde schnappte ihm Vazquez mit 1:40.027 noch die Bestzeit weg.

Die Bestzeit legte am Ende Vazquez vor, Navarro, Bastianini und Oliveira mussten sich dahinter einreihen. Auf Rang fünf landete am Ende Kent vor Migno, Khairuddin und Brad Binder. Kornfeil wurde Neunter, Fenati schaffte es noch gerade so in die Top Ten. Öttl lag am Ende auf Position 14.

Die Zwischenfälle: Schon nach fünf Minuten rutschte Bastianini bereits in den Kies, konnte aber seine Session fortsetzen. Kurz vor Trainingshalbzeit kam auch Guevara zu Sturz, er blieb unverletzt, doch seine Mahindra wurde schwer beschädigt. 19 Minuten vor Schluss stürzte Bagnaia in Turn 5 nach einem Vorderradrutscher, konnte aber noch selbst an die Box weiterfahren. Einigen Fahrern wurden erneut schnelle Rundenzeiten wegen Überfahrens der Streckenbegrenzung gestrichen, unter anderem Quartararo und Dalla Porta.

Das Wetter: Rechtzeitig zum zweiten Training der Moto3 in Valencia hatte die spanische Herbstsonne den Asphalt auf 28 Grad erwärmt, die Luft war immerhin 23 Grad warm. Dazu so gut wie kein Wind sorgte für nahezu perfekte Wetterbedingungen.

Die Analyse: Eigentlich hatte sich Kent vorgenommen, alle Sessions in Valencia zu dominieren, um im Titelrennen ja nichts mehr anbrennen zu lassen. Das allerdings klappte im zweiten Training nicht ganz. Immerhin aber ging die Bestzeit an seinen Teamkollegen und sein einziger rechnerischer Titelkonkurrent Oliveira lag nur knapp vor ihm, so dass es auch rechnerisch locker für den Titel reichen sollte. Obendrein kam an Kents Bestzeit vom Vormittag am Nachmittag gar niemand heran. Aus deutscher Sicht lieferte Öttl eine gute Leistung ab und konnte seine Zeit und Platzierung aus dem ersten Training wesentlich verbessern.