Niccolo Antonelli holte sich die Moto3-Pole in Malaysia. WM-Leader Danny Kent dagegen bummelte zu lang, um Windschattenjäger loszuwerden, und schaffte dann nur den sechsten Startplatz. Philipp Öttl geht von Position 18 ins Rennen.

Die Platzierungen: Eine erste Marke in der Zeitenjagd gelang im Qualifying Romano Fenati mit 2:13.106. Miguel Oliveira aber setzte dem sofort eine 2:12.893 entgegen. Danny Kent gelang unterdessen vorerst nur Rang 17. Stück für Stück verbesserte der WM-Leader dann seine Rundenzeiten, kam aber nicht an die Spitze heran. Jakub Kornfeil suchte sich zwanzig Minuten vor Schluss einen guten Windschatten und fuhr auf den zweiten Rang vor. Mit sechs Minuten auf der Uhr gingen die Fahrer alle mit frischen Reifen wieder hinaus, sofort bildete sich um Danny Kent eine bummelnde Gruppe. Der gestikulierte, versuchte, seine Konkurrenten vorbeizuwinken und fuhr nach der Outlap schließlich noch einmal durch die Boxengasse - ohne Erfolg, jeder wollte gern an seinem Hinterrad bleiben. Schließlich hatte Kent keine Zeit mehr zu vertrödeln und musste auf der Strecke bleiben, allerdings steckte er dann im dichten Verkehr fest. Auf der letzten fliegenden Runde besannen sich die Moto3-Piloten dann endlich eines Besseren und hielten voll drauf, prompt verschob sich das Klassement gewaltig.

Antonelli holte sich mit 2:12.653 die Pole, dahinter landeten Navarro, Oliveira, Vazquez, Kornfeil, Kent, Fenati, Bagnaia, Bastianini und Khairuddin.Philipp Öttl brachte im Qualifying lange keine optimale Runde zusammen, in der Schlussphase hielt er sich aber aus allen Bummeleien heraus und fuhr am Ende auf Startplatz 18.

Die Zwischenfälle: Zur Halbzeit stürzte Ana Carrasco in Turn 5 mit viel Speed ins Kiesbett und hielt sich sofort ihre vor Kurzem operierte Schulter. Eine Viertelstunde vor Schluss kollidierten in Turn 15 Gabriel Rodrigo und Vincent Dalla Porta, beide stürzten, blieben aber unverletzt.

Das Wetter: In brütender Hitze spielte sich das Moto3-Qualifying ab. 33 Grad Lufttemperatur und 40 Grad auf dem Asphalt, dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit, machten es den Fahrern nicht unbedingt einfacher. Der Smog wurde zwar etwas dichter, hatte aber keine negativen Auswirkungen.

Die Analyse: Ein guter Windschatten ist in Sepang in der kleinsten Klasse entscheidend für schnelle Rundenzeiten, so viel steht fest. Auch verständlich, dass viele Moto3-Piloten nach seiner guten Rundenzeit im letzten freien Training gerne in Kents Windschatten gewesen wären. Aber was sich dann abspielte, entbehrte nicht einer gewissen Komik. Rundenlanges Bummeln, Vorbeiwinken, Gestikulieren, ein Abstecher durch die Boxengasse, alles half nichts, um die Windschattensucher abzuschütteln, bis am Ende nicht mehr genug Zeit für eine richtig schnelle Runde war. Ob die Qualifying-Resultate einen Ausblick auf das Rennen zulassen, darf getrost gleich in zweifacher Hinsicht angezweifelt werden: Einerseits konnte Kent nie in Ruhe eine fliegende Runde fahren, andererseits ist es nach der heutigen Bummelei durchaus vorstellbar, dass sich einige Fahrer in der Startaufstellung etwas weiter hinten wiederfinden werden, wenn sich die Rennleitung die Angelegenheit noch einmal genauer angesehen hat.