Danny Kent tat sich nach seinem Streckenrekord im FP3 am Anfang des Qualifyings schwer: Nacheinander wurden ihm die Zeiten von drei fliegenden Runden gestrichen, weil er jeweils die Streckenbegrenzung überfuhr. Er wurde dadurch bis auf Rang 13 im Klassement durchgereicht umd kam anschließend lange an die Box, wo er technische Probleme angab: Beim Beschleunigen hatte er mehrere Motoraussetzer. Währenddessen setzten sich die bereits in den Freien Trainings starken Bastianini, Antonelli und Oliveira an die Spitze. In den letzten Minuten des Qualifyings konnte Kent dann wieder ins Geschehen eingreifen und fuhr bis auf Rang vier vor. Eine Minute vor Schluss drehte plötzlich Brad Binder auf und brannte eine 1:42.523 in den Asphalt von Misano, eine halbe Sekunde schneller als Antonelli. Bastianini lag Sekunden darauf auf Pole-Kurs, wurde aber von Jose Martin aufgehalten. Am Ende reichte es um vier Hundertstel doch noch. Kent versuchte in seiner letzten Runde zu kontern, konnte aber Bastianini und Binder nicht mehr unterbieten und landete auf Startplatz drei. Philipp Öttl fuhr eher zu seinem letzten Stint als alle Rivalen und hatte dementsprechend freie Fahrt. Prompt konnte er seine Zeit deutlich verbessern und setzte sich zeitweise auf Rang sechs. Am Ende stand Startplatz neun und somit die dritte Startreihe bei ihm zu Buche.

Die Platzierungen: Die Pole schnappte sich in Misano Bastianini, neben ihm starten am Sonntag Binder und Kent. In Reihe zwei fuhren sich Antonelli, Fenati und Oliveira, dahinter landeten Vazquez, Dalla Porta und Öttl. In Reihe vier schafften es Ono, Vinales und Bagnaia.

Die Zwischenfälle: Nach nur acht Minuten stürzte Locatelli, auch ihm wurde Kurve zehn zum Verhängnis, seine Session war damit beendet. Kurz darauf konnte Bagnaia einen wilden Slide gerade noch abfangen, musste aber dazu in Kurve 16 extrem weit gehen. Zur Halbzeit blockierte Ono im Bummeltempo auf der Ideallinie von Kurve 14 Fenati auf dessen fliegender Runde, so dass Fenati bis in die Auslaufzone ausweichen musste und sich kräftig gestikulierend beschwerte. Vazquez erwischte es dann in Kurve vier 16 Minuten vor Schluss, er rutschte in der langsamen Rechtskurve übers Vorderrad weg, konnte aber noch selbst an die Box fahren.

Das Wetter: Fast perfekte Qualifying-Bedingungen bot der Wettergott von Misano in der Moto3 auf: Lufttemperatur 23 Grad, Asphalt 37 Grad und strahlender Sonnenschein. Allerdings frischte der Wind im Vergleich zum Vormittag etwas auf, was gerade bei den Moto3-Piloten dazu führte, dass sie sich schwer taten, die Zeiten aus den Freien Trainings zu erreichen.

Die Analyse: Erstaunlich schwer tat sich Kent im Qualifying, nachdem er im FP3 noch einen Streckenrekord aufstellen konnte. Er hatte mehr Probleme mit der Streckenbegrenzung als jeder andere, wohl durch seine Motoraussetzer wurde er beim Beschleunigen immer wieder weit hinausgetragen und bekam die Probleme erst Minuten vor Sessionende in den Griff. Bastianini konnte sich am Ende knapp durchsetzen, Binder war bis zum Schluss gut mit dabei. Einen eindeutigen Favoriten gibt es nach dem Moto3-Qualifying von Misano allerdings nicht. Eine kleine Sensation gelang Dalla Porta nach seinem Sturz am Freitag mit Startplatz acht. Eine gute Ausgangsposition hat sich fürs Rennen auch Öttl erarbeitet, der aus Reihe drei die Punkte anvisieren darf. Gar nicht am Qualifying teilnehmen konnten die beiden Fahrer von Estrella Galicia, Navarro und Quartararo, nach ihren Crashes am Freitag.