Nach dem durch Jorge Navarros Crash unterbrochenen FP1 am Vormittag fielen im FP2 gleich zu Beginn die Bestzeiten. Besonders Niccolo Antonelli was konstant sehr schnell unterwegs und lag lange ganz vorn, aber sechs Minuten vor Trainingsende konnte Enea Bastianini, schon am Vormittag Schnellster gewesen, seine Zeit um beinahe ein Zehntel unterbieten. Kurz vor Schluss legten die Spitzenfahrer der Moto3 noch einmal einen Endspurt ein: Romano Fenati und Miguel Oliveira schoben sich vor Bastianini. Danny Kent zauberte dann mit 1:43.097 eine Wahnsinnsrunde auf den Asphalt, die niemand mehr unterbieten konnte. Philipp Öttl konnte sich im Vergleich zum FP1 noch einmal steigern und lag zeitweise sogar in den Top Ten. Am Ende stand beim einzigen deutschen Moto3-Fahrer Rang 14 zu Buche.

Die Platzierungen: Mit seinem Endspurt konnte sich Kent im FP2 an die Spitze setzen, dahinter landeten Antonelli, Oliveira und Fenati. Bastianini, am Vormittag noch ganz vorne, reihte sich auf Rang fünf vor Vazquez, Ono und Brad Binder ein. Ebenfalls in die Top Ten schafften es Migno und Bagnaia.

Die Zwischenfälle:Nach einer knappen Viertelstunde versenkte Juanfran Guevara sein Bike in Kurve zwei mit hoher Geschwindigkeit im Kies, wohl nachdem ihm das Vorderrad weggerutscht war. Sein Motorrad wurde dabei so schwer beschädigt. Wenig später stürzte Fabio Quartararo und wurde noch von Darryn Binder getroffen. Er konnte zwar erst aufstehen, musste dann aber doch am Streckenrand medizinisch versorgt und mit Verdacht auf eine Knöchelverletzung weggetragen werden. Acht Minuten vor Schluss hatte der ungarische Wild Card-Pilot Adrian Gyutal in Kurve fünf einen heftigen Highsider. Er konnte selber gleich wieder aufstehen, aber seine Maschine war nicht mehr fahrbereit.

Das Wetter: Strahlender Sonnenschein, 23 Grad Lufttemperatur und 37 Grad Asphalttemperatur: Perfekte Bedingungen bot Misano für das FP2 der Moto3 auf. Aller Voraussicht nach wird es zumindest in der Moto3 auch das gesamte Rennwochenende so bleiben, erst Sonntag Abend kann es Gewitter geben.

Die Analyse: Nachdem sich Kent im FP1 noch etwas schwer getan hatte, zeigte er im FP2, dass man auch in Misano mit ihm rechnen muss und legte zum Schluss eine richtige Hammer-Runde hin. Antonelli fuhr konstant sehr schnelle Zeiten. Richtig bitter lief das FP2 für Estrella Galicia. Nachdem der bereits im FP1 verletzte Navarro gar nicht antreten konnte, stürzte mit Quartararo nun auch noch der zweite Fahrer des Teams schwer und ist verletzt. Damit sind auch schon zwei potentielle Podiums-Kandidaten angeschlagen. Ob einer von beiden dieses Wochenende noch einmal aufs Motorrad steigen kann, ist noch unklar.