Die zweiten vierzig Minuten Training der Moto3 auf dem Sachsenring gingen ohne Miguel Oliveira über die Bühne. Nach dessen Handbruch im ersten Training musste der portugiesische WM-Dritte und Sieger des vergangenen Rennens in Assen den Rest des Wochenendes absagen. Auf der Strecke ging es in Session zwei gleich zu Beginn turbulent zur Sache. Ein großer Pulk machte sich mit den Medium-Reifen auf den Weg aus der Box - Rennbedingungen. Am Ende eines von mehreren Stürzen geprägten FP2 zeigte sich die Ergebnisliste schließlich im klassischen Stil.

Die Platzierungen: Ganz oben im Klassement stand am Trainingsende einmal mehr Danny Kent. Der Meisterschaftsführende brummte seinem ersten Verfolger wie schon am Vormittag einen ordentlichen Rückstand auf. Satte 0,678 Sekunden fehlten dem zweitplatzierten Niccolo Antonelli auf die 1:26.937 Minuten von Kent, mit der er bereits die Pole-Zeit des Vorjahres unterbot. Philipp Öttl glänzte nach P19 am Vormittag diesmal mit Rang vier hinter Alexis Masbou. Kent-Kollege Efren Vazquez wurde Sechster, für Enea Bastianini reichte es nur zu P13. Die beiden deutschen Wildcard-Piloten ordneten sich erneut am Ende der Zeitenliste ein. Max Kappler wurde 32., Jonas Geitner kam nach einem frühen Sturz auf Rang 35.

Die Zwischenfälle: Gleich auf der ersten Runde rasselte der deutsche Wildcard-Debütant Jonas Geitner ins Kiesbett. Dasselbe galt für Brad Binder, der allerdings Probleme hatte, sein Motorrad wieder in Gang zu bringen. Der WM-Zweite Enea Bastianini stürzte zehn Minuten später in der Zielkurve. Auch Niklas Ajo verabschiedete sich kurz darauf ins Kiesbett. Eine Viertelstunde vor Sessionsende rodelte Fabio Quartararo in die Auslaufzone von Kurve eins. Kurz vor Schluss wagte Stefano Manzi einen Abstecher ins Kies.Mit der schwarz-weiß karierten Flagge schmiss schließlich auch noch Kappler sein Bike weg.

Das Wetter: Weiterhin leichte Bewölkung über dem Sachsenring konnte ein deutliches Aufheizen der Strecke gegenüber der Morgensession nicht verhindern. Während die Lufttemperatur nur leicht auf 17,7 Grad stieg, kletterte die Asphalttemperatur um rund 15 Grad auf nun 33,9.

Die Analyse: Kent, Kent und nochmal Kent. Der Sieg führt auf dem Sachsenring ganz offensichtlich nur über den Meisterschaftsprimus. Fast sieben Zehntel Vorsprung sind schon in nahezu jeder Rennserie eine Welt, in der Moto3 sogar eine Galaxie. Erfreulich für die deutschen Fans ist die starke Vorstellung von Philipp Öttl auf Rang vier. Beschert er den Zuschauern ein Podium beim Heimrennen? Ausgeschlossen ist das auf dem Sachsenring nicht - zumal die Piloten fallen wie die Fliegen, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten.