Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Philipp Öttl machte beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans 23 Plätze gut und holte das beste Ergebnis seit eineinhalb Jahren. Platz zehn war der Lohn nach einer 24 Runden langen Aufholjagd.

"Das war eines meiner besten Rennen", sagte Öttl nach dem Zieleinlauf im TV-Interview mit Eurosport stolz. Zum erst fünften Mal in seiner Karriere schaffte er es damit in einem Moto3-Rennen in die Top-10. Dabei startete das Rennen für ihn denkbar schlecht. Nur von Startplatz 33 ins Rennen gegangen, musste Öttl in den ersten Kurven einer Kollision ausweichen.

Rückschläge zu Rennbeginn

"In der ersten Kurve musste ich durch den Kies und über die Asphaltfläche fahren weil vor mir ein paar gestürzt sind. Danach war ich Letzter. Ich konnte aber wieder den Anschluss an die Gruppe vor mir finden. Ich bin die letzte Kurve im zweiten Gang gefahren, bin aber zu schnell auf die Vorderleute aufgefahren", erklärt er.

Doch damit nicht genug: Als Alessandro Tonucci in der dritten Runde mit einem Motorschaden aus der Gruppe vor Öttl zurückfiel, verlor dieser ein zweites Mal viel Zeit, da er fahrt herausnehmen musste. "Danach war ich endgültig ganz hinten und weit zurück." Ganze zwölf Sekunden lag Öttl nach diesem Vorfall zurück.

Stark in der zweiten Rennhälfte

Doch er zündete den Turbo und sollte in den 21 Runden bis zur Zielflagge nur noch zehn weitere Sekunden auf die Siegerzeit verlieren. Obwohl er im Zuge seiner Aufholjagd ein Überholmanöver nach dem anderen setzte. "Ich habe versucht in meinen Gruppen rasch nach vorne zu kommen, denn ich wusste, dass ich schnell bin. Ich bin gefahren, was ging und war jede Runde am Limit. Das ist dabei herausgekommen. Ich wusste, dass mein Speed gut ist, denn ich habe auf den großen Bildschirmen (entlang der Strecke) gesehen, wie weit die anderen weg sind", so Öttl.

Unterm Strich bleibt das beste Ergebnis seit dem Saisonfinale 2013 und eine Vervierfachung seines Punktekontos in der Gesamtwertung. "Am Anfang war ich vielleicht ein wenig zu wütend, habe mich dann aber wieder beruhigt. Dann lief es besser. Ich habe einfach Vollgas gegeben", analysierte er.