So hatte sich Philipp Öttl seinen 19. Geburtstag wohl nicht vorgestellt. Nach einem ausgezeichneten Qualifying am Samstag, dass ihm Startplatz fünf einbrachte, war der Bayer im Moto3-Rennen auf Punktekurs unterwegs und hätte sogar in die Top-Ten fahren können, doch fünf Runden vor der schwarz-weiß-karierten Flagge rollte er mit seiner KTM in Kurve fünf aus. Die Batterie hatte schon seit einigen Runden immer weniger Spannung geliefert, bevor sie schließlich völlig den Dienst versagte.

"Ich habe schon acht Runden vor Ende am Display gesehen, dass die Spannung runtergeht. Dann konnte ich eigentlich nur noch warten, bis das Motorrad ausgeht, weil einfach noch zu viele Runden zu fahren waren", schildert Öttl die Geschehnisse aus seiner Sicht. "Das war ein komisches Gefühl, aber ich habe einfach weiterhin alles gegeben und versucht das Bike und mich voll ans Limit zu bringen, um möglichst wertvolle Daten zu sammeln."

Öttl nahm den bitteren Ausfall gelassen, obwohl er zum Zeitpunkt seines Rennendes auf dem elften Platz lag und somit Kurs auf sein bestes Saisonergebnis lag. Er selbst glaubt, dass es für ihn sogar noch weiter nach vorne gehen hätte können: "Bastianini ist hinter mit gelegen und der ist am Ende Neunter geworden. Das hätte ich wohl auch schaffen können, denn ich war heute im Zweikampf wirklich stark und konnte in der Schlussphase mit den gebrauchten Reifen auch nochmal zulegen."

Öttls KTM versagt wenige Umläufe vor Ende den Dienst, Foto: Schedl GP
Öttls KTM versagt wenige Umläufe vor Ende den Dienst, Foto: Schedl GP

Das ihn dieser Defekt ausgerechnet an seinem Geburtstag ereilte, nahm Öttl mit Humor. "Heute bekomm ich später wenigstens ein paar Geschenke, das munter mich wieder auf", scherzte der nun 19-Jährige, der bereits wieder nach vorne blickt. "Ich werde versuchen, diese Leistung in Le Mans zu wiederholen, denn nur wenn man regelmäßig vorne mit dabei ist, kann man dazulernen und besser werden."

Bis zum Frankreich-Grand-Prix in zwei Wochen hat Öttl auch noch Zeit, um Verbesserungen an seinem Motorrad vorzunehmen. Am Dienstag testet er mit seinem Schedl-GP-Team in Jerez ein neues Gabel-Setup an seiner KTM.