Nach der Wasserschlacht in FP1 fanden die Piloten der Moto3 im zweiten Freien Training zum Texas GP auf dem Circuit of the Americas deutlich verbesserte Bedingungen vor. Katar-Sieger Alexis Masbou setzte das erste echte Ausrufezeichen des Wochenendes und sicherte sich die Tagesbestzeit.

Die Platzierungen: FP2 entpuppte sich als wahrer Thriller. In altbekannter Moto3-Manier wechselte die Führung in den Schlussminuten der Session zwischen den Top-Piloten hin und her. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:29.267 schob sich WM-Leader Masbou über zwei Minuten nach Ende der Session noch auf Rang eins nach vorne. Niccolo Antonelli verdängte der Franzose um nicht einmal vier Hundertstelsekunden auf Rang zwei. Danny Kent folgte mit knapp 0,7 Sekunden Rückstand auf Rang drei.

Efren Vazquez (+0,808) und Niccolo Antonelli (0,841) lagen als die letzten Piloten noch innerhalb einer Sekunde auf Masbou. Jorge Martin (+1,112), Enea Bastianini (+1,615), Zulfahmi Khairuddin (+1,615), Isaac Vinales (+1,645) und Miguel Oliveira (+1,803) komplettierten die Top-10. Niklas Ajo (RBA Racing). Fabio Quartararo belegte Rang zwölf, Philipp Öttl wurde nach einem späten Sturz lediglich 32. und somit Drittletzter.

Die Zwischenfälle: Bereits in den ersten Minuten der Session stürzten der Argentinier Gabriel Rodrigo (RBA) und der Italiener Andrea Migno (Sky Racing Team VR46), blieben aber unverletzt. Migno hatte bei seinem Ausritt in Kurve neun dabei Glück, dass er nach Kontakt mit der 'gepolsterten' Streckenbegrenzung unbeschadet davonkam.

Kurz vor der Hälfte der Session crashte dann der Südafrikaner Brad Binder (Red Bull KTM) schwer, machte sich schmerzverzehrt aber eigenständig auf den Weg zurück in die Box. 15 Minuten vor dem Ende rutschte Antonelli in der tückischen Kurve zwölf über das Vorderrad weg, beschädigte sich somit den Fußschalthebel und konnte die Fahrt nicht wieder aufnehmen.

In den letzten Minuten stürzte der Tscheche Karel Hanika bereits zum zweiten Mal nach seinem Missgeschick in FP1, blieb jedoch wieder unverletzt. Öttl tat es Hanika nur wenige Augenblicke später gleich und beendete mit einem Sturz in Kurve 15 seinen Arbeitstag ebenfalls vorzeitig.

Das Wetter: Der Himmel schloss für die zweite Session der Moto3 tatsächlich seine Pforten und offenbarte somit ein Einsehen mit den leidgeprüften Piloten. Zügiger Wind und eine warme Schwüle bei rund 15 Grad sorgten dafür, dass zumindest die Ideallinie schnell trockener wurde. Der stetig verbesserte Streckenzustand war auch an den immer schnelleren Zeiten an der Front gut zu beobachten. Gegen Ende war die Strecke nahezu komplett trocken, was späte Topzeiten ermöglichte

Die Analyse: WM-Leader Masbou kam quasi aus dem Nichts und unterstrich mit seiner Tagesbestzeit, dass mit ihm auch in Texas zu rechnen sein sollte. Locatelli, Kent und Antonelli unterstrichen ihre starke Form auf dem COTA, auf dem sie am Freitag bei allen Bedingungen dominierten. Die Top-10 am Nachmittag zeigten sich allesamt stark, während Quartararo auf der für ihn neuen Strecke noch einiges zu lernen hat, wenn er im Rennen ganz vorne angreifen will.

Öttl konnte seine Regenform des Vormittags nicht wiederholen und offenbarte massive Schwächen. Einmal mehr blickt der Deutsche wohl einem schwierigen Wochenende entgegen.