Eine schnelle Runde hat viel mit Vertrauen und Gefühl zu tun. Dieses Gefühl hat Luca Grünwald am Samstag wieder ein wenig gefunden, dann auch gleich in eine schnelle Zeit auf dem Asphalt umgesetzt und sich so mit Rang 21 eine gute Ausgangsposition für das Rennen geschaffen. Mit einem guten Start dürfte es für Grünwald möglich sein wie beim letzten Rennen auch diesmal an den WM-Punkterängen zu kratzen.

"Ich hatte heute einen hammermäßigen Start in das Qualifying. Es hat in den ersten Runden einfach alles gepasst. Ich bin sofort in einer schnellen Gruppe gewesen und auf Anhieb auf starke Rundenzeiten gekommen. Über die Steigerung von 1,5 Sekunden gegenüber dem dritten Freien Training freue ich mich natürlich am Meisten. Schade, dass gegen Ende der Session nichts mehr ging. Außerdem habe ich noch einen Fehler eingebaut, als ich in Kurve eins von der Strecke abgekommen bin. Zum Glück bin ich bei diesem Ausritt durch die Wiese nicht gestürzt. Danach war eben weit und breit keine Gruppe mehr in Reichweite, mit der ich mitfahren hätte können. Nichtsdestotrotz war dieses Qualifying immens wertvoll für mich. Erstens hat es in den ersten Runden in gewisser Weise klick gemacht, und zweitens habe ich auch alleine fahrend einiges realisiert, was ich morgen im Rennen umsetzen kann. Ohne es wirklich zu merken, bringt der Windschatten auf dieser Piste einen gewaltigen Vorteil. Nicht nur auf den Geraden, sondern auch in den langgezogenen, schnellen Kurven wird man mitgezogen. Im Großen und Ganzen bin ich mit diesem Qualifying mehr als zufrieden. In erster Linie natürlich mit der Startposition, die um einiges besser als bei den vergangenen Rennen ist", freute sich Grünwald.

Gabriel Ramos kann nur versuchen sich langsam vom 34. Startplatz ein paar Positionen nach vorne zu kämpfen: "Der heutige Tag verlief weniger gut für mich. Das Vormittagstraining war nach einem Crash früh zu Ende, als ich in Kurve zwei gerade aus gefahren bin und anschließend in der Wiese gestürzt bin. Dieses Malheur hat sich natürlich negativ auf den weiteren Tagesverlauf ausgewirkt. Mein Startplatz ist alles andere alles gut, obwohl meine letzte Runde im Prinzip nicht schlecht war. Leider ist mir diese nicht ohne Fehler gelungen. Insgesamt betrachtet war es aber keine gute Session für mich."

Öttl: Mehr als ärgerlich

Philipp Öttl war hingegen überhaupt nicht zufrieden. "Es ist mehr als ärgerlich, dass dieses Qualifying entgegen den Erwartungen endete. Am Vormittag war eindeutig ein Aufwärtstrend spürbar, daher bin auch sehr euphorisch in die Session gegangen. Leider hat dann das Timing nicht optimal gepasst", schilderte der Interwetten-Pilot, der weiß, wie wichtig der Windschatten auf der australischen Insel ist. "Ich fuhr auch einmal in einer schnellen Gruppe, jedoch konnte ich davon keinen Nutzen ziehen. Jetzt ruhen eben wieder alle Hoffnungen auf das Rennen. Ich bin zuversichtlich, dass auch morgen ein bei weitem besseres Resultat möglich ist, als meine Startposition vermuten lässt", ergänzte er.

Racing Team Germany Fahrer John McPhee konnte sich knapp gegen seinen Teamkollegen auf Rang fünf durchsetzen. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Qualifying heute. Wir haben das zweitbeste Ergebnis bis jetzt für mich erzielt. Heute Morgen war ich noch etwas nervös, weil ich Schmerzen im Schlüsselbein hatte. Aber jetzt fühle ich mich sehr wohl und freue mich auf morgen", sagte der Brite. Efren Vazquez wird am Sonntag von Platz sechs starten und meinte: "Bis jetzt war es ein gutes Wochenende für uns. Wir haben den sechsten Platz im Qualifying belegt. Das ist eine gute Position, um ins Rennen zu gehen. Ich habe einen guten Rhythmus. Morgen muss ich sehr konzentriert sein, um ein gutes Rennen zu fahren."