Die typische Angrifflust im Rennen, mit der Philipp Öttl schon so oft das Ruder herumgerissen hatte, war nach dem 33. Platz in der Qualifikation die einzige Hoffnung für das Team Interwetten Paddock Moto3. Und tatsächlich gelang dem 18jährigen Bayern aus nahezu aussichtsloser Position die Wende: Mit einer dramatischen Aufholjagd kämpfte sich Öttl nach vorn, fuhr zunächst auf dem 25. Platz, tauchte zu Halbzeit der 20-Runden-Distanz an 20. Stelle auf und machte weiter Boden gut, bis er sechs Runden vor Schluss Rang 17 übernahm, eine Position, die er bis zum Zieleinlauf halten konnte.

Zwar war die Fahrt Öttls durch einige Ausfälle begünstigt, jedoch zeigte der Deutschen endlich wieder die Form, die ihn im Vorjahr ausgezeichnet hatte. Zu den Punkterängen fehlten letztlich jedoch noch rund 20 Sekunden. Trotzdem fiel Öttl mit seiner Leistung eine Riesenlast von den Schultern. "Ich habe einen sehr, sehr guten Start gehabt und konnte mich dann in meiner Gruppe gut durchsetzen. Ich habe auch wieder viel gelernt. Wir haben das Motorrad vom Warm-Up bis zum Rennen noch einmal radikal umgebaut und haben dabei einen wichtigen Schritt mit dem Set-Up gemacht. Ich konnte mich im Rennen auch fahrerisch verbessern. Obwohl ich keine Punkte holte, bin ich mit Platz 17 soweit zufrieden."

Kiefer: Gutes Teamergebnis mit mehr Potential

Beim 15. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft der Moto3 Klasse in Motegi, Japan, holte Kiefer Racing mit den Plätzen 21 für Luca Grünwald und 22 für Gabriel Ramos zwar ein gutes Teamergebnis, allerdings konnte man klar erkennen, dass auch wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Ohne den Sturz von Luca Grünwald zur Rennmitte hätte man wieder einmal die Hand an den WM-Punkten gehabt.

Ohne Sturz wären für Luca Grünwald in Motegi sogar Punkte möglich gewesen, Foto: Kiefer Racing
Ohne Sturz wären für Luca Grünwald in Motegi sogar Punkte möglich gewesen, Foto: Kiefer Racing

Die erste Hälfte des Rennens verlief für Luca gut. Er hatte einen guten Start, konnte einige Plätze gutmachen und bekam durch andere Fahrer die vor ihm stürzten, auch noch etwas Schützenhilfe. Als er zur Rennmitte auf einem sicheren 16. Platz lag passierte ihm allerdings ein kleiner, aber verhängnisvoller Fehler beim Anbremsen der Kurve fünf. Dies führte zum Sturz, bei dem er sich glücklicherweise nicht verletzte und auch weiterfahren konnte. Die Platzierung sowie eventuelle, erste Meisterschaftspunkte in diesem Jahr waren aber leider dahin. Er fuhr am Ende unmittelbar vor seinem Teamkollegen Gabriel Ramos als 21. über die Ziellinie.

Ramos zeigt Fortschritte

Grünwald fasste sein Rennen wie folgt zusammen: "Auch wenn in den ersten paar Kurven großes Chaos herrschte, bin ich gut durchgekommen. Dann war der Tonucci vor mir an den ich mich heranbeissen konnte und mein Speed war auch konstant und schnell. Aber dann wurde es schwieriger weil die Reifen nachgelassen haben, an dieses Feeling muss ich mich noch gewöhnen. Leider ist mir am Eingang von Turn 5 ein kleiner Fehler passiert, ich habe beim Anbremsen eine Bodenwelle erwischt, dabei ist das Vorderrad eingeklappt. Es ist schade, die ersten zehn Runden war es ein gutes Rennen, darauf kann man auf jeden Fall aufbauen. Jetzt freue ich mich auf nächste Woche."

Gabriel Ramos hingegen hatte ein einsames Rennen zu fahren. Sein Ziel war eigentlich gewesen, dass er sich in eine Gruppe mit einfügen und dann auf schnelle Rundenzeiten kommen wollte. Dies gelang leider nicht und so musste er seinen Weg alleine gehen. Auch ihm kam zugute, dass sehr viele Fahrer ausfielen und holte sich dann letztendlich den 22. Platz. "Das Rennen war am Anfang ok, aber ab der Hälfte war es für mich sehr schwer schnelle Zeiten zu fahren. Auch wenn viele Fahrer gestürzt sind freue ich mich darüber, dass ich den 22. Platz ins Ziel gebracht habe", resümierte der Venezolaner.