Als die Moto3-Piloten nach dem Mittag auf den Misano World Circuit Marco Simoncelli zum zweiten Freien Training auf die Strecke fuhren, fanden sie keine veränderten Bedingungen vor: Noch immer regnete es über dem gesamten italienischen Kurs, was zur schwierigen Herausforderung für die Fahrer der kleinsten Grand-Prix-Kategorie. Obwohl Alex Marquez gegen Ende der Session wie viele seiner Konkurrenten zu Boden ging, fuhr er die schnellste Runde.

Die Platzierungen: Der Spanier gab mit 2:00.736 Minuten die Bestzeit im zweiten Freien Training vor. Matteo Ferrari fuhr die zweitschnellste Runde, verlor aber schon 0.600 Sekunden auf Marquez. Andrea Locatelli platzierte sich ebenso unter den schnellsten Drei. Allerdings büßte der Lokalmatador schon über eine Sekunde auf den Spitzenreiter ein. Niccolo Antonelli folgte afu Position vier vor einem starken Philipp Öttl.

Romano Fenati belegte den sechsten Rang vor Karel Hanika und Gabriel Rodrigo. Hafiq Azmi und Efren Vazquez komplettierten die Top-10. Brad Binder, John McPhee, Jakub Kornfeil, Scott Deroue und Bryan Schouten schnappten sich die letzten Plätze unter den schnellsten 15. Zehn Fahrer konnten keine gezeitete Runde fahren. In den kombinierten Zeitenlisten hatte Alex Rins die Nase nach seiner Bestzeit im ersten Training jedoch weiter vorn.

Die Zwischenfälle: Rins stürzte schon in seiner ersten Runde. Er humpelte von der Unfallstelle davon und musste sich dabei bei einem Streckenposten abstützen. Wenige Minuten später flog McPhee in Kurve sechs per Highsider ab, blieb glücklicherweise aber unverletzt. Nur wenige Sekunden danach landete auch Zulfahmi Khairuddin im Kies. Hanika stürzte als Nächster. Auch Locatelli landete zwischenzeitlich abseits der Strecke. Ferrari flog zur Sessionmitte ab.

Öttl stieg wenige Minuten vor Sessionende vor Kurve fünf ab. Kurz danach war Antonelli an der Reihe. Alexis Masbou stürzte drei Minuten vor Sessionende in Kurve sechs. Marquez, der schon am Morgen stürzte, parkte seine Honda auch am Nachmittag noch einmal abseits der Strecke. Miller fiel als Nächster. Francesco Bagnaia flog per Highsider in Kurve sechs ab als die schwarz-weiß-karierte Flagge bereits geschwenkt wurde. Gabriel Ramos folgte ihm.

Das Wetter: Bei 16 Grad in der Luft und 17 Grad auf dem Asphalt hatte sich zwischen dem ersten und dem zweiten Freien Training nicht viel verändert. Nach wie vor regnete es über den Misano World Circuit Marco Simoncelli, der vom Regen bereits durchtränkt war. Ein leichter Wind konnte die Regenwolken nicht vertreiben. In den letzten Minuten der Session stoppte der Regen.

Die Analyse: Schwierigste Bedingungen, zahlreiche Stürze. Wer länger in der Box saß, hatte die besten Karten. Doch ein Pilot wie Miller, der erst in den letzten Minuten auf die durchnässte Strecke fuhr, kam aber auch nicht sturzfrei davon. Nicht nur Marquez und Rins mussten in den Kies, sondern auch Öttl erwischte es. Wir können wahrlich von Glück reden, dass sich keiner der Piloten verletzte. Rundenzeiten spielen unter diesen Bedingungen keine Rolle und sind auch keine Referenz. Es sei denn, das Qualifying am Samstag findet unter ähnlichen Gegebenheiten statt...