Moto3-WM-Leader Jack Miller unterstrich mit seinem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg auf dem Sachsenring einmal mehr seine Titelambitionen und triumphierte letztlich ohne große Probleme aus einer Fünfergruppe heraus. Hinter ihm ging es jedoch heiß her: Brad Binder pflügte in der ersten Hälfte des Rennens durch das Feld und heftete sich nach seinem Rennrundenrekord in Umlauf 9 von 27 an die Versen des Australiers. Alexis Masbou war quasi über die gesamte Dauer in heftige Duelle mit Alex Marquez und Danny Kent verwickelt, sah letztlich nicht einmal 0,1 Sekunden vor Marquez die Zielflagge.

Da kein weiterer WM-Rivale Millers auf dem Podium zu finden war, zeigte sich dieser im Ziel rundum zufrieden: "Das Rennen lief einfach perfekt für uns und unser Bike war hier das ganze Wochenende schon bei der Musik. Vor allem nach meinen vorangegangenen schlechten Leistungen und meinem dummen Fehler in Assen tut dieses Ergebnis besonders gut". Lob hat er auch für den Zweitplatzierten parat, der ihn zwar rundenlang jagte, jedoch nie ernsthaft unter Druck setzte. "Ich ziehe meinen Hut vor Binder, denn er ist ein tolles Rennen gefahren. Ich war ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass er mein erster Verfolger war, denn Brad ist ein sehr sauberer Fahrer, der keine verrückten Dinge probiert. Am Ende hat er einmal einen Überholversuch gestartet, aber ich konnte ihn abwehren."

Binder und Masbou glücklich über Podest-Premieren

Der Südafrikaner Binder konnte sein Glück nach dem ersten Podium seiner Karriere kaum fassen. Trotz der verpassten Siegchance und nicht einmal 0,2 Sekunden Rückstand im Ziel zeigte er sich hoch erfreut: "Es ist einfach nur unglaublich, endlich auf dem Podium zu stehen und es fühlt sich einfach nur so gut an. Ich habe zwar 110% für den Sieg gegeben, aber Jack fuhr eine perfekte letzte Runde und ich konnte einfach nichts machen." Einen kleinen Wehrmutstropfen findet Binder dann aber doch: "Es ist zwar ein tolles Gefühl, jedoch fühlt es sich irgendwie zwei Jahre zu spät an. Nächstes Mal werde ich auf jeden Fall versuchen, noch besser zu sein. Wir haben so hart trainiert, auch abseits der Strecke, dass sich das jetzt endlich auch einmal auszahlen muss."

Nach seinem hauchdünnen dritten Rang zeigte sich der Franzose Masbou verständlicherweise sehr erleichtert. Nach mehreren Positionswechseln hielt er Favorit Marquez mit einer cleveren Fahrweise knapp hinter sich. "Ich wusste, dass ich in den Kurven schnell war und wollte natürlich so spät und eng wie möglich bremsen, dass Alex keine Lücke findet. Er war die ganze Zeit eng an mir dran und auf der Geraden ist er einfach schneller als ich. Also habe ich sichergestellt, dass ich nach der letzten Kurve einfach früher aufs Gas gehen kann, um ihn so bis zur Ziellinie hinter mir zu halten." Über sein erstes Podium der Saison freut sich Masbou riesig: "Besser hätte die erste Hälfte der Saison nicht enden können. Wir werden jetzt über die Pause hart trainieren und dann wieder voll angreifen."