Philipp Öttl konnte seinem bislang eher mageren Punktekonto in Assen mit Platz 15 einen Zähler hinzufügen. "Der Start war phänomenal, richtig, richtig gut, ebenso wie die erste Runde", schilderte Öttl nach dem Rennen. Als die Konkurrenz begann, zurückzuschlagen geriet der Kalex-KTM-Pilot kurz aus dem Rhythmus. "Ich konnte mich in meiner Gruppe nicht so gut behaupten, wie ich wollte", bedauerte Öttl. "Gepunktet zu haben, ist natürlich schön." Als nächstes geht es für Öttl auf seine Heimstrecke. "Der Sachsenring ist eine schöne Strecke, vor meinem Heimpublikum will ich die perfekte Leistung abrufen", kündigte er an. "Vielleicht finden wir noch das letzte Quäntchen."

Kiefer: Wie gewonnen, so zerronnen

Luca Grünwald kämpfte das ganze Rennen über in einer großen Gruppe um Punkte. "Ich bin in der vorletzten Runde von einem anderen Fahrer 'weit' geschickt worden und musste mich wieder hinfahren. Als ich dann in der letzten Runde Dritter oder Vierter der Gruppe war, konnte ich im hinteren Teil der Strecke aus dem Windschatten drei Fahrer überholen. Das war perfekt", erklärte der Deutsche nach dem Rennen. In der letzten Runde nahm das Schicksal seinen Lauf. Alessandro Tonucci wollte sich an Grünwald vorbeiquetschen, der hielt dagegen.

Die letzte Schikane wurde Luca Grünwald zum Verhängnis, Foto: Kiefer Racing
Die letzte Schikane wurde Luca Grünwald zum Verhängnis, Foto: Kiefer Racing

In der Schikane rutsche dem Deutschen das Vorderrad weg, worauf er stürzte. "Dabei gingen auch noch zwei andere Fahrer zu Boden, was mir sehr leid tut", bedauerte Grünwald, der seine demolierte Kalex KTM noch bis über die Ziellinie schob und sich dann mit Platz 28 begnügen musste. "Natürlich war das jetzt schade aber man kann es nicht ändern und beim nächsten Mal greifen wir wieder voll an", zeigte er sich trotz des Rückschlages kämpferisch. "Wir haben heute gezeigt, dass wenn alles passt Punkte möglich sind. Auch wenn einige Leute vor mir ausgefallen sind, aber wenn alles passt können wir auch angreifen."

Auch Gabriel Ramos leistete sich einen Patzer in der berühmten letzten Assen-Schikane. Allerdings bereits in der ersten Rennrunde. Durch die Fahrt durch den Kies verlor der Venezolaner den Anschluss an die Gruppe vor ihm. "Ich wollte mich etwas ausruhen, damit ich auch am Rennende noch genügend Power habe, weil das Rennen wirklich lang war." Dieser Plan ging nicht auf, Ramos konnte nicht mit der Gruppe vor ihm mithalten und lief auf Rang 27 ein. "Es war sehr schwierig. Ich hoffe aber, dass ich mich beim nächsten Rennen steigern kann."

Racing Team Germany: Rückstand verringert

Efren Vazquez wurde Sechster, war aber nicht völlig zufrieden. "Das Wichtigste ist, dass wir nur noch 15 Punkte hinter WM-Leader Jack Miller liegen." Jetzt legt der Spanier den Fokus auf das nächste Rennen am Sachsenring, um die erste Saisonhälfte so gut wie möglich zu beenden. "Ich hoffe, wir können auch im zweiten Teil der Saison um den Titel kämpfen."

Sein Teamkollege John Mcphee hatte auf dem Weg zu Platz zehn viel Spaß. "Das Rennende war das beste, das ich je hatte. Aber ich bin enttäuscht, dass ich nicht auf einer noch besseren Position ins Ziel gekommen bin", so der Brite. "Am Ende brauchte man etwas Glück, denn in der letzten Runde sind alle durchgedreht." Nach einem lehrreichen Rennen liegt Mcphee jetzt auf Rang zwölf in der WM-Wertung. Am Sachsenring will er sich noch weiter steigern.