Das erste Mal wieder auf der Strecke. Das erste Mal in komplett neuer Besetzung. Getrennt konnte man mit dem Waldkraiburger Luca Grünwald als auch mit dem Venezuelaner Gabriel Ramos ja schon im letzten Jahr ein wenig arbeiten, in einem Team war es für alle neu. Grünwald bestritt 2013 die zwei Rennen in Australien und Japan, mit Gabriel absolvierte man zwei Läufe zur spanischen Meisterschaft in Valencia und Jerez de la Frontera.

An diesen drei Tagen fuhr Grünwald mit seiner 2013er Kalex-KTM ca. 140 Runden und steigerte sich von Tag zu Tag. Allerdings liegt ihm die Strecke in Almeria sowieso nicht so gut, zudem hatte er noch etwas Probleme mit seinem Rücken.

Ramos versetzte dem Team gleich am ersten Tag eine kleine Schrecksekunde, als er mit seiner nagelneuen Kalex-KTM aus dem aktuellen Jahr zu Boden ging. Er selbst verletzte sich dabei nicht, aber unglücklicherweise zog sein Motor etwas Dreck an und seine Crew war gezwungen das Motorrad bis zur letzten Schraube zu zerlegen, der Tag war damit gelaufen. Allerdings war er am zweiten und dritten Tag umso fleißiger und hatte am Ende der Tests mit etwa 120 gefahrenen Runden gerade mal 20 weniger als sein Teamkollege.

Beide Fahrer konnten sich bei diesen Tests den Winterrost aus den Knochen fahren und sich auf die neue Team-Konstellation einstellen. Nun macht man sich auf den Weg nach Valencia um dort bei den ersten offiziellen IRTA-Tests auf das restliche Fahrerfeld zu treffen. Obwohl man bei diesen und auch noch bei den darauffolgenden Testfahrten in Jerez de la Frontera noch nicht die endgültigen offiziellen Motoren verwenden darf, wird sicherlich eine erste kleine Standortbestimmung stattfinden.

Die Stimmen zum Test

Luca Grünwald: Das waren drei gute Tage um wieder ins Fahren zu kommen. Was die Rundenzeiten angeht sind wir von den Topfahrern etwas weit weg, aber ich mache mir deshalb hier in Almeria keine so große Gedanken. Man sieht allerdings, dass die jetzt schon in Topform und wir erst am Anfang sind. Was mir etwas Probleme bereitet ist mein Rücken, der ein wenig schmerzt. Aber ich denke je mehr ich fahre und den Winterrost abschütteln kann, desto besser wird es werden. Generell habe ich mit der Strecke hier etwas zu kämpfen, die ist nicht so einfach. Ich konnte mich zwar über die Tage steigern, aber es war schon etwas zäh. Jetzt haben wir zwei Tage Zeit zum Relaxen und dann werden wir in Valencia wieder angreifen.

Jan Luyten (Crewchief Gabriel Ramos): Die Tage waren nicht so einfach, denn es hatte viel Wind. Wir haben noch viel vor uns, da wir doch einen erheblichen Rückstand auf die Topfahrer haben. Bei Gabriels Sturz am ersten Tag hatten wir leider Staub im Motor und mussten ihn deshalb zerlegen, was uns sehr viel Zeit kostete. Am zweiten Tag begann er etwas ruhiger und langsamer, so konnte er wieder etwas Selbstvertrauen tanken. Dann wurde er besser und besser. Heute fanden wir noch ein paar Dinge an seinem Fahrwerkssetup und er verbesserte gleich wieder. Jetzt müssen wir die Erfahrungen mit nach Valencia nehmen und schauen, dass wir dort weiter nach vorne kommen.

Stefan Kiefer (Teammanager): "Es war der erste Wintertest und ich würde sagen wir haben im wahrsten Sinne des Wortes den Winterrost abgeschüttelt. Es begann mit einer kleinen Schrecksekunde von Gabriel, der wohl für den Anfang etwas zu schnell unterwegs war. Glücklicherweise ist ihm dabei nichts passiert, aber wir mussten das Motorrad trotzdem bis zur letzten Schraube auseinandernehmen. Das hat den restlichen Tag über gedauert und er konnte dann nicht mehr fahren. Aber dann blieben wir die übrigen Tage sturzfrei und konnten die Zeit nutzen. Wir haben viel getestet und sind dabei von den Zeiten her auch weiter nach vorne gekommen. Es müssen beide Fahrer noch zulegen, aber im Großen und Ganzen war das ein wichtiger und aufschlussreicher Test. Jetzt schauen wir mal was nächste Woche Valencia bringen wird. Wir sind mit beiden Fahren zusammen circa 260 Runden gefahren, das ist für den ersten Test ganz gut.