Das Gefühl ist gut, aber noch fehlen ein paar Zehntel bei Jonas Folger. Doch der Deutsche weiß, wo er die Zeit finden kann: "Soweit lief es ganz gut. Ich habe ein mehr oder weniger gutes Gefühl für die Strecke und das Motorrad. Wir verlieren das meiste im ersten Sektor, die anderen Abschnitte sehen ganz gut aus. Daher schauen wir, dass wir uns im ersten Sektor steigern, dann kommen wir noch weiter nach vorne." Der Circuit Marco Simoncelli macht für ihn das Fahren in einer Hinsicht schwer: "Es ist schwierig, ans Limit zu gehen, weil der Grip vom Gefühl her zwar ganz gut ist, aber ziemlich plötzlich abreißt."

Im Vordergrund stand für Folger weniger die Zeitenjagd als eine optimale Vorbereitung aufs Rennen. Dabei war es ihm wichtig, alleine zu fahren: "Ich habe geschaut, dass ich mich auf meine eigenen Runden konzentriere. Es war wichtig, nicht einem schnellen Fahrer hinterherzufahren, damit ich bessere Infos ans Team geben kann, weil ich so das eigene Gefühl wiedergeben konnte." Auf jeden Fall fühlt er sich besser als zuletzt in Großbritannien: "In Silverstone war es von Anfang an schwierig. Misano liegt mir wesentlich besser, deshalb sollte es hier ganz gut gehen."

Was seine Gegner angeht, sieht er einige harte Konkurrenz, vor allem auf KTM. Allerdings rätselt der 20-Jährige noch über Mahindra: "Sie sind bei vielen Rennen mittlerweile vorne dabei, aber was da fehlt, ist die Konstanz wie bei KTM. Deshalb kann man schlecht einschätzen, wie gut die Mahindra hier funktioniert und ob deren Piloten vorne dabei sein werden." Ein Konkurrent hingegen musste in den Kies greifen: "Ich habe gesehen, dass Salom gestürzt ist, aber ich konnte es mir noch nicht genau ansehen."

Das letzte Update für seine Kalex liegt schon ein wenig zurück, doch Jonas Folger kümmert das wenig: 'Wir müssen mit dem Material, das wir jetzt haben, erst einmal eine Basis finden. Wir brauchen keine neuen Teile, weil wir das Motorrad erst noch anpassen müssen." Dabei helfe ihm aber unter anderem, dass Kalex-Ingenieur Alexander Baumgärtel meist in seiner Box verweilt: "Es ist ganz gut, dass Alex in der Box und neben der Strecke so viel Zeit mit mir verbringt, denn so können wir uns auf Deutsch verständigen, was die Sache einfacher macht."