Wir stehen bereits in der zweiten Saisonhälfte der Moto3. Wie sind Sie mit den bisherigen Leistungen von Florian Alt und Toni Finsterbusch zufrieden?
Stefan Kiefer: Sportlich war das bisher definitiv nicht ausreichend und es wurde nicht das gezeigt, was wir erwartet hatten. Wir haben vor der Saison gewusst, dass wir mit zwei unerfahrenen Piloten antreten und wollten zu Saisonstart Plätze zwischen 20 und 25 einfahren und dann nach und nach Punkte anzupeilen. Das ist uns bislang aber nicht gelungen, selbst die Top-20 Plätze haben wir nicht konstant hinbekommen.

Was sind die Gründe, dass es nicht so wie erhofft läuft?
Stefan Kiefer: Florian ist schlecht in die Saison gestartet, weil er schon bei den Tests komplett krank war und vorher noch nie Viertakter oder Moto3 gefahren ist. In Le Mans ist er gestürzt und hat sich die Hand gebrochen. Das sind alles Faktoren die hier mitspielen und einen 17-jährigen Fahrer nicht gerade schneller machen. Im Moment ist er aber dabei sich zu stabilisieren, die Zeitabstände werden geringer und er fährt besser mit. Toni hatte teilweise sehr gute Ansätze in dieser Saison, vor allem bei den Tests ist er sehr schnell gewesen. Leider hatte er immer wieder dumme Stürze, die ihn ein bisschen zurück geworfen und vielleicht auch Selbstvertrauen gekostet haben.

Wie sehr wurde Florian durch die Rückschläge auch mental eingebremst?
Stefan Kiefer: Von der Motivation her gab es keine Probleme, aber Dinge wie die Verletzung bleiben bei einem Neuling im GP-Sport natürlich hängen. Er hat sich mit Sicherheit Gedanken darüber gemacht und muss sich in irgendeiner Form erst wieder fangen.

Wie können Sie als erfahrener Mann in solchen Momenten helfen?
Stefan Kiefer: Wir müssen einfach ruhig bleiben und mit unseren Jungs reden. Wir versuchen ihnen das bestmögliche Motorrad hinzustellen und über die Kilometer muss dann die Leistung kommen.

Schlagen sich die bescheidenen Resultate auf die Stimmung im Team nieder?
Stefan Kiefer: Normalerweise kann das durchaus einmal passieren, immerhin waren wir vor zwei Jahren ja noch Weltmeister. Da hatten wir natürlich ein breiteres Grinsen im Gesicht als jetzt. Schlechte Stimmung haben wir aktuell aber dennoch keine - das Team arbeitet gut und alle haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Fahrern.

Wie sieht es auf der technischen Seite aus? Passt beim Paket Kalex-KTM alles?
Stefan Kiefer: Ja, das Paket passt und wir sind mit beiden Partnern zufrieden. Ob Kalex-KTM für uns die beste Lösung war, ist schwer zu sagen. Jonas Folger beweist aber, dass man mit diesem Paket sehr weit vorne fahren kann.

Bleibt man für 2014 auf Kalex-KTM?
Stefan Kiefer: Da ist noch nichts finalisiert und alles offen.

Hätte man gerne eine Werks-KTM?
Stefan Kiefer: Natürlich hätten wir gerne eine Werks-KTM. Finanziell wäre das eventuell drin, aber im Moment dürften andere Fahrer in der besseren Position sein, das zu bekommen.

Wie sieht es im Hinblick auf die Fahrerpaarung für nächste Saison aus?
Stefan Kiefer: Wir sind mit beiden Fahrern in Kontakt, führen aber auch Gespräche mit anderen Piloten. Hier wird vor Misano aber nichts Konkretes zu erwarten sein. Grundsätzlich können wir uns aber vorstellen mit Alt und Finsterbusch weiterzumachen.